Dienstag, 3. März 2020

2.3., Khao Lak

Nicht weit von meiner Unterkunft rostet mehr als einen Kilometer von der Küste entfernt ein  großes Polizeiboot vor sich hin, so wie es vor sechzehn Jahren vom Tsunami angespült wurde. Damals hatte es gerade einen Prinzen zu Gast, der zum Jet Ski fahren gekommen war. Monarchie muß schön sein als Monarch oder Adeliger. Alle an Bord haben das Unglück überlebt, im Gegensatz zu einem anderen Boot, dessen Besatzung es nicht mehr schaffte, rechtzeitig den Anker zu lösen.
Rund um das Polizeiboot haben sich Souvenirhändler angesiedelt, die neben geschmacklosen Fotos auch Elefanten zeigen, die damals kurzerhand zum Räumen von Schutt eingesetzt wurden. Sogar einen Tsunami-Schneider gibt es, alles da.
Abends fahre ich die fünf Kilometer runter zum Herold, im Resort wurde ich von ihm als Besucher vorangemeldet. Ein Angestellter fährt mich im Golfwagerl durch die Anlage zum Pool, halleluja, dort treibt der Haberer mit Frau Melli vor der Poolbar herum und nützt routiniert die Happy Hour. Gut, daß ich meine Badehose mithabe. Bargeld ist hier abgeschafft, man zahlt per Unterschrift auf einer Quittung. Später gehen wir essen, heute wurde unter dem Motto "Italian Night" angerichtet. Molto bello, mi piace! Ich zitiere in diesem Zusammenhang Stefanie Sargnagl, mein Lieblingsessen ist Buffet. Begleitet wird das Gelage von drei seelenlosen Musikanten und einem Corona, dessen Hersteller sich die letzten Wochen wohl ohnehin über ein beträchtliches Umsatzplus freuen durfte.
Insgesamt vom Feinsten die Bude, aber die einzigen Einheimischen in dieser Anlage sind die Angestellten. Später cruise ich beschwingt durch den Nationalpark zurück ins Dorf und das passt so.

Keine Kommentare: