27.12., Kin Pun, Mawlamyine
Nach ein paar Scheiben Zwieback und chinesischem Tee, der irgendwie nach Suppe schmeckt, klettern wir gemeinsam mit rund sechzig Einheimischen auf die Ladefläche eines der vielen Trucks, die uns nach oben zum heiligen Felsen bringen. Das ganze Szenario erinnert an eine gigantische Viehverladung. In einer großen offenen Halle klettern wir auf Rampen und werden von dort raumfüllend eingeschlichtet. Im Nachhinein macht das durchaus Sinn, die Trucks rasen vorallem am Weg zurück
mit Vollgas durch die steilen Serpentinen, den ersten Gang voll auf Anschlag.
Oben am Berg angekommen wieder raus aus den Latschen, was etwas ekelhaft ist, weil die Leute ihren Dreck und ihre oralen Säfte nicht immer bei sich behalten können, und dem Felsen entgegen. Der ganze Zirkus ist eigentlich in keinster Weise gerechtfertigt. Der Golden Rock war ursprünglich nur ein ganz banaler Felsen, der in seiner exponierten Lage am Hang mit verhältnismäßig wenig Auflagefläche recht fragil wirkte, was irgendjemanden dazu veranlasste, auf ihm eine kleine Stupa zu
errichten. Daraufhin kleisterten ihn Gläubige mit Goldfolie zu und jetzt wird hier ein Riesentamtam um ihn gemacht. Wenn es nach hiesigen Kriterien ginge, wäre das Waldviertel mit seinen Findlingen und Wackelsteinen das spirituelle Zentrum der Welt.
Träger schleppen gebrechliche oder fette Menschen auf Bambussänften die letzte Etappe hoch, Kinder und Gepäck werden gegen Bezahlung in geflochtene Körbe verfrachtet und
hoch getragen. Erstere weinen dann, weil sie nicht im Korb sitzen möchten, und werden von ihren Eltern getröstet, die den Trägern hinterher dackeln.
Sinnlose Sicherheitsschleusen, ein verfliester großer Platz. Ena hat nur sehr beschränkten Zugang zum Felsen, weil sie weiblich und somit unrein ist, was ich so nicht bestätigen könnte. Sie duscht regelmäßig und putzt sich auch brav die kleinen Mäusezähnchen, weswegen sie mit, nennen wir es
fundamentalem Unverständnis, auf die Restriktionen reagiert. Während ich direkt am anbetungswürdigen Stein die Leute beim Anpicken der Folie und Beten beobachte, bedenkt sie außerhalb der Sperrzone das Wachpersonal mit ihrem bösen Blick und hält meine Schuhe.
Die Fahrt zurück ist schrecklich. Wegen der Dieseldämpfe der vor uns fahrenden LKW´s und den vielen engen Kurven speiben sich rund um uns die Leute an und es ist unglaublich eng. Zurück in Kin Pun taumeln wir zum KFC, der sich hier wie ein funkelndes Raumschiff inmitten von Holzhütten und kleinen Betonhäuschen eingenistet hat, und genießen die Klimaanlage. Viel Zeit bleibt nicht, bis wir uns schon wieder gemeinsam mit Obst-Ladies, Bauern und einheimischen Touristen in einen Pickup quetschen, um an der Hauptstraße den Bus nach Mawlamyine zu erreichen. Der kommt eine Stunde zu spät, noch Zeit genug, sich mit einem Asia-Ami zu unterhalten, der hier vier Jahre als Diplomat tätig war und jetzt um die Häuser zieht. Die längste Brücke Myanmars mit dreieinhalb Kilometern Länge bringt uns in die nächste Stadt. Die Rikschafahrer verstehen kein Englisch mehr und können auch nix mit unserer Schrift anfangen, in der wir die Adresse der angepeilten Unterkünfte parat hätten, und so dauert es ein Weilchen, bis wir endlich in einem Chinesenhotel unterkommen. Gefüllte Teigfladen unter einem riesigen Werbebildschirm am Ufer des verdreckten Flusses mit Bier im Vorteilsgebinde.
mit Vollgas durch die steilen Serpentinen, den ersten Gang voll auf Anschlag.
Oben am Berg angekommen wieder raus aus den Latschen, was etwas ekelhaft ist, weil die Leute ihren Dreck und ihre oralen Säfte nicht immer bei sich behalten können, und dem Felsen entgegen. Der ganze Zirkus ist eigentlich in keinster Weise gerechtfertigt. Der Golden Rock war ursprünglich nur ein ganz banaler Felsen, der in seiner exponierten Lage am Hang mit verhältnismäßig wenig Auflagefläche recht fragil wirkte, was irgendjemanden dazu veranlasste, auf ihm eine kleine Stupa zu
errichten. Daraufhin kleisterten ihn Gläubige mit Goldfolie zu und jetzt wird hier ein Riesentamtam um ihn gemacht. Wenn es nach hiesigen Kriterien ginge, wäre das Waldviertel mit seinen Findlingen und Wackelsteinen das spirituelle Zentrum der Welt.
Träger schleppen gebrechliche oder fette Menschen auf Bambussänften die letzte Etappe hoch, Kinder und Gepäck werden gegen Bezahlung in geflochtene Körbe verfrachtet und
hoch getragen. Erstere weinen dann, weil sie nicht im Korb sitzen möchten, und werden von ihren Eltern getröstet, die den Trägern hinterher dackeln.
Sinnlose Sicherheitsschleusen, ein verfliester großer Platz. Ena hat nur sehr beschränkten Zugang zum Felsen, weil sie weiblich und somit unrein ist, was ich so nicht bestätigen könnte. Sie duscht regelmäßig und putzt sich auch brav die kleinen Mäusezähnchen, weswegen sie mit, nennen wir es
fundamentalem Unverständnis, auf die Restriktionen reagiert. Während ich direkt am anbetungswürdigen Stein die Leute beim Anpicken der Folie und Beten beobachte, bedenkt sie außerhalb der Sperrzone das Wachpersonal mit ihrem bösen Blick und hält meine Schuhe.
Die Fahrt zurück ist schrecklich. Wegen der Dieseldämpfe der vor uns fahrenden LKW´s und den vielen engen Kurven speiben sich rund um uns die Leute an und es ist unglaublich eng. Zurück in Kin Pun taumeln wir zum KFC, der sich hier wie ein funkelndes Raumschiff inmitten von Holzhütten und kleinen Betonhäuschen eingenistet hat, und genießen die Klimaanlage. Viel Zeit bleibt nicht, bis wir uns schon wieder gemeinsam mit Obst-Ladies, Bauern und einheimischen Touristen in einen Pickup quetschen, um an der Hauptstraße den Bus nach Mawlamyine zu erreichen. Der kommt eine Stunde zu spät, noch Zeit genug, sich mit einem Asia-Ami zu unterhalten, der hier vier Jahre als Diplomat tätig war und jetzt um die Häuser zieht. Die längste Brücke Myanmars mit dreieinhalb Kilometern Länge bringt uns in die nächste Stadt. Die Rikschafahrer verstehen kein Englisch mehr und können auch nix mit unserer Schrift anfangen, in der wir die Adresse der angepeilten Unterkünfte parat hätten, und so dauert es ein Weilchen, bis wir endlich in einem Chinesenhotel unterkommen. Gefüllte Teigfladen unter einem riesigen Werbebildschirm am Ufer des verdreckten Flusses mit Bier im Vorteilsgebinde.
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