29.12., von Mawlamyine nach Dawei
Entlang des Sperrgebietes hin zur thailändischen Grenze fahren wir mit einem Minivan weiter nach Süden. Das Dach und der Kofferraum sind voll mit Zwiebeln und Chillies. Als wir mit halbstündiger Verspätung weg kommen, sieht es noch nach einer beschaulichen Fahrt nach Dawei aus. Diese Kleinstadt, eigentlich nur Zwischenstation am Weg nach Myeik, sollte touristisch noch recht jungfräulich sein. Am interessantesten sind wohl ein paar alte Holzhäuser aus vergangenen Zeiten, soll sein. Reisende könnten im hiesigen Kloster die Schenkel der Erdgöttin Dharani reiben, um die Wahrscheinlichkeit einer sicheren Ankunft zu erhöhen, das klingt irgendwie geil. Kaum sind wir ums Eck vom Terminal, beginnt der Vollhorst schon, seine Kiste mit Laufkundschaft aller Art zu befüllen. Dann holt er noch Frau und Kind ab und die Zeit vergeht. Viel zu schnell verwandelt sich die wichtigste Nord-Süd-Verbindung in eine holprige Piste und hinter uns speiben sich wieder die Frauen an.
Kein Wunder auch, permanent werden irgendwelche vergorenen Früchte und sonstige Kotz-Katalysatoren genascht. Zu Mittag fresse auch ich beim Wirten alles, was ich hingestellt bekomme, und das ist viel mehr als die zwei Schüsselchen rote Bohnen und wässriges Fisch-Erdäpfel-Gulasch, die ich ursprünglich bestellt habe. Zum obligatorischen Reis werden noch rohe Gurken und Kraut, Wasserspinat und Okra in Suppe und zwei verschiedene, für die Gegend typische, fischig-fermentierte Stinkesaucen gereicht. Weiter geht die Reise, wir sitzen inzwischen schon sehr unbequem. Als bei einem weiteren Stopp noch eine Fahrgästin in unsere Reihe gequetscht wird, wird die Süsse sauer und gebietet dem Treiben lautstark Einhalt.
Wir fahren und fahren und kommen nicht an. Personenkontrolle am Schranken eines Bergpasses, den wir in Zeitlupe erklommen haben, kurzfristige Anhaltungen, wo die Piste gerade ausgebaut wird. Ein umgestürzter, vollständig ausgebrannter Sattelschlepper, daneben antike Feuerwehren, die mit einer Pumpe ihre Wassertanks im Fluss füllen. Viel Verkehr generell mit Traktoren, schwachbrüstigen Lastwägen und scheinbar selbstgebastelten Gefährten, ein Radfahrer mit Vollvisierhelm.
Die Gegend ist die ganzen dreihundert Kilometer hindurch mehr oder weniger eine einzige Kautschukplantage mit Bäumen in Reih und Glied, dazwischen stehen noch ein paar Betelnusspalmen. Unser Fahrer überholt nach westlichen Maßstäben zwar noch immer wie ein Wahnsinniger, fährt aber für örtlichen Standard doch ungewöhnlich verhalten, vielleicht wegen der vielen Körbe am Dach. Dadurch gerät er noch mehr in Enas Visier, die heute schlecht drauf ist, wohingegen ich die
Ruhe in Person bin, obwohl mir der Motor durchs Bodenblech schön langsam die Zehen knusprig brät. Wenn sie nur seine Sprache sprechen könnte, diese Dumpfbacke, sie möchte ab jetzt weiterfahren. Das ist ihr Ernst, Napoleonsyndrom im fortgeschrittenen Stadium.
Es ist schon lange finster, als wir endlich in Dawei einreiten, so war das nicht ausgemacht. Schnell eine Behausung finden, dann auf die Straße. Viele enthusiastische Zuseher bei einem Fußvolleyballturnier, wo die Spieler mittels akrobatischer Sprünge und Bein-Extremstretching versuchen, eine hohle Bastkugel ins gegnerische Feld zu fetzen, Elektrolyt und Futter für uns in einem Biergarten bei angenehmem Stromausfall.
Kein Wunder auch, permanent werden irgendwelche vergorenen Früchte und sonstige Kotz-Katalysatoren genascht. Zu Mittag fresse auch ich beim Wirten alles, was ich hingestellt bekomme, und das ist viel mehr als die zwei Schüsselchen rote Bohnen und wässriges Fisch-Erdäpfel-Gulasch, die ich ursprünglich bestellt habe. Zum obligatorischen Reis werden noch rohe Gurken und Kraut, Wasserspinat und Okra in Suppe und zwei verschiedene, für die Gegend typische, fischig-fermentierte Stinkesaucen gereicht. Weiter geht die Reise, wir sitzen inzwischen schon sehr unbequem. Als bei einem weiteren Stopp noch eine Fahrgästin in unsere Reihe gequetscht wird, wird die Süsse sauer und gebietet dem Treiben lautstark Einhalt.
Wir fahren und fahren und kommen nicht an. Personenkontrolle am Schranken eines Bergpasses, den wir in Zeitlupe erklommen haben, kurzfristige Anhaltungen, wo die Piste gerade ausgebaut wird. Ein umgestürzter, vollständig ausgebrannter Sattelschlepper, daneben antike Feuerwehren, die mit einer Pumpe ihre Wassertanks im Fluss füllen. Viel Verkehr generell mit Traktoren, schwachbrüstigen Lastwägen und scheinbar selbstgebastelten Gefährten, ein Radfahrer mit Vollvisierhelm.
Die Gegend ist die ganzen dreihundert Kilometer hindurch mehr oder weniger eine einzige Kautschukplantage mit Bäumen in Reih und Glied, dazwischen stehen noch ein paar Betelnusspalmen. Unser Fahrer überholt nach westlichen Maßstäben zwar noch immer wie ein Wahnsinniger, fährt aber für örtlichen Standard doch ungewöhnlich verhalten, vielleicht wegen der vielen Körbe am Dach. Dadurch gerät er noch mehr in Enas Visier, die heute schlecht drauf ist, wohingegen ich die
Ruhe in Person bin, obwohl mir der Motor durchs Bodenblech schön langsam die Zehen knusprig brät. Wenn sie nur seine Sprache sprechen könnte, diese Dumpfbacke, sie möchte ab jetzt weiterfahren. Das ist ihr Ernst, Napoleonsyndrom im fortgeschrittenen Stadium.
Es ist schon lange finster, als wir endlich in Dawei einreiten, so war das nicht ausgemacht. Schnell eine Behausung finden, dann auf die Straße. Viele enthusiastische Zuseher bei einem Fußvolleyballturnier, wo die Spieler mittels akrobatischer Sprünge und Bein-Extremstretching versuchen, eine hohle Bastkugel ins gegnerische Feld zu fetzen, Elektrolyt und Futter für uns in einem Biergarten bei angenehmem Stromausfall.
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