Montag, 27. Dezember 2021

 27.12., Amman

Wenn einen der jordanische Kellner mit Griass di! begrüßt und er sich in Smalltalk über Wiener Fußballklubs üben möchte, weiß man, daß man diesen Ort zügig hinter sich lassen muß.  Zurück in Amman latschen wir hoch zur Zitadelle, von der man die Monströsität der Stadt gut überblicken kann. Auch den angeblich höchsten Fahnenmast der Welt sehen wir, diesmal sogar mit Fahne. Dort oben haben im Laufe der letzten zehntausend Jahre alle möglichen (Sub)kulturen gehaust und im örtlichen Museum ist von Rhinozeroszähnen über Glasfische als geheimes Erkennungszeichen der antiken Christen bis hin zu Kindersarkophagen alles ausgestellt. Irgendwo steht wohl auch eine versteinerte Unterhose von Julius Cäsar, aber alle Exponate haben wir uns nicht gegeben. 

Ein Tempel mit Überresten einer einst dreizehn Meter hohen Herkulesstatue, eine byzantinische Kirche, Zisternen, wieder das volle Programm.

Neben Jericho und Damaskus ist Amman mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern eine der ältesten Städte der Welt. Trotzdem gibt es nach niederösterreichischem Vorbild sehr viele Kreisverkehre, an denen man sich leidlich orientieren kann. Mit nervtötendem Gedudel fahren Lastautos mit Gasflaschen zum Tauschen durch die Gassen und oft ist das Konterfei des Königs zu sehen. Seit 1999 regiert Abdallah der Zweite das Land.  Er führt seine Abstammung auf keinen Geringeren als den Propheten Mohammed zurück und in Werbefilmen cruist er lässig mit seiner Harley durch die Gegend. Der Bevölkerung sind motorisierte Zweiräder untersagt, aus Gründen der Sicherheit! Stau überall zu jeder Zeit, aber keine Roller unterwegs. Fahrräder erübrigen sich auch, die Stadt erstreckt sich über zwanzig Hügel. 


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