Mittwoch, 29. Dezember 2021

 29.12., Aqaba

Ein Teigtascherl mit Alfalfa, dann runter zur gelben Fastfoodbude. Es fällt mir nicht leicht es zuzugeben, aber den einzig trinkbaren Kaffee Jordaniens gibt´s bei Mc Donalds. Der Rest ist mit Kardamom gestreckt und extrem bitter oder wird in vorgesüsster Granulatform ausgeschenkt. Ena ist natürlich happy darüber und stopft sich, wenn wir schon mal da sind, schnell mit Burgern und Fritten voll. 

Von einem Alten am Straßenrand kaufen wir Wasser und beschwören mit ihm die jordanisch-österreichische Freundschaft, dann fahren wir zu den südlichen Stränden. Die Autos, mit denen wir unterwegs sind, sind, glaube ich, privat. Deren Lenker nützen scheinbar die Gelegenheit und sammeln uns auf, um sich ein paar schnelle Scheinchen zu verdienen. Kurz vor der saudischen Grenze hat sich Jordanien vom Nachbarn zwölf Kilometer Küste gegen ein ansehnliches Stück Wüste eingetauscht und auf Geheiß des Königs, selbst ein passionierter Taucher, wurden unweit der Küste allerhand Flugzeuge, Hubschrauber, Panzer, Schiffe und anderes ausrangiertes Kriegsgerät versenkt. Im Laufe der Jahre entstand so im Ansatz ein künstliches Riff mit gefälliger Flora und Fauna, das wir die nächsten Tage betauchen werden. Das direkt vor der Stadt versenkte Flak-Geschütz werden wir später im Rahmen einer privaten Glasboot-Tour sehen. 

Viele Einheimische machen heute Strandtag und lassen es sich gut gehen. Man kocht Tee, ignoriert den Wind und genießt die Sonne, eine Frau hat sogar ihre Schuhe ausgezogen. Zum Sonnenuntergang pufft die Süße eine Sisha am Stadtstrand, dann verlangt der Dienstleister, einst gesäugt von aussätzigen Echsen (ja, Scharti!) in finsterster Nacht und großgezogen von verschlagenen Lemuren, noch je einen zusätzlichen Dinar für die Sessel, auf denen wir gesessen sind.  Als ob der Hiesige seine Pfeife im Stehen rauchen würde, Frechheit. Ich bekomme kein Wechselgeld und zeige ihm den Finger, er verabschiedet sich freundlich. Entweder schmerzbefreit der Hawara oder nicht vertraut mit eigentlich internationalen Gesten des Missfallens. 


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