30.12., Aqaba
Polizeikontrolle am Weg zum Südstrand. Keiner ist angegurtet oder trägt eine Maske, egal. Aber einen Feuerlöscher würde der Beamte gerne sehen, na bumm. Zaubert unser Fahrer doch tatsächlich ein brandneues Exemplar aus den Untiefen seines Wracks hervor und darf unbehelligt passieren, nicht schlecht. Das Highlight des ersten Tauchgangs ist ein von Weichkorallen besetzter Panzer amerikanischer Bauart aus dem Fundus der jordanischen Armee, aber der zweite Ausflug verzögert sich etwas. Gerade als ich mich unauffällig erleichtern will, scheucht mich ein unscheinbarer Typ aus dem Wasser, der König geruht genau jetzt und genau hier, ebenfalls zu tauchen. Rania, seine im Gegensatz zu ihren weiblichen Untertanen meistens chic in italienische Designerpanier gewandete Gattin, hat ihm scheinbar einen Männertag zugestanden, und daß er dann nicht in meiner Lulle herumgrundeln will, verstehe ich. Wir und alle anderen Anwesenden müssen uns eine gute Stunde gedulden, bis der King und sein aus drei Armeebooten bestehendes Geleit weitergezogen sind, ehe wir eine Lockheed Hercules erforschen dürfen. Riesig ist das Flugzeug und mit den Jahren auseinandergebrochen und in Trümmern. Hier sieht´s nicht so aus, als ob das Teil einst kontrolliert versenkt wurde. Das Szenario erinnert mehr an einen verheerenden Absturz. Allerhand Bewohner im Laderaum, Feuerfische, Muränen und Konsorten, das Cockpit mit einem Plastikskelett am Pilotensitz schon ziemlich geplündert, aber noch immer beeindruckend. Ein bemühtes Abendessen noch mit neuer Tauchbekanntschaft, mehr passiert heute nicht. Tauchen macht müde.
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