Freitag, 24. Dezember 2021

 24.12., Petra

Wieder hinein in die weitläufige Felsenstadt, heute wandern wir zu Obelisken, einem Opferplatz hoch über dem Tal mit epochaler Aussicht, einem Kloster und einem Tempel. Natürlich ist wieder alles aus dem blanken Fels herausgestemmt und sagenhaft, aber der Tempel ist der Doppelhammer. Unzählige Säulen und Nischen im Inneren, die in allen Farben schimmern, das Gestein hier ist eine einzige Verschichtung und Überlagerung von Braun, violett, rot, gelb und allem dazwischen.

Und hier ist absolut niemand, das ist das Ärgste. Freitags ist der gläubige Moslem in der Moschee und außerdem nieselt es, viel mehr Passanten als ein paar bettelnde Kinder sind nicht unterwegs. Selten setzen wir uns kurz auf einen Tee hin, der in Verschlägen entlang der Wege ausgeschenkt wird, aber hauptsächlich hatschen, hatschen, hatschen wir. Zurück im Hotel fallen mir fast die Haxen ab. Apropos, der Hadsch steht bei jedem Moslem ganz oben auf der To Do-Liste und im TV läuft stundenlang das gleiche Programm. Zu gesungenen Suren aus dem Koran umkreisen in Endlosschleife Heerscharen von Pilgern die Kaaba, den schwarzen Stein in Mekka. Inhalt und Spannungspotential der Übertragung ähneln dem unserer Wetterkameras, man kann dazu sehr gut einschlafen. Exakt bis um 4.00, da startet die erste religiöse Beschallung des Tages. Heute macht freilich das Jesukindlein Allah und seinem Propheten Konkurrenz und so wünsche ich allen AnhängerInnen aller Konfessionen, allen Zweiflern, Leugnern, Gleichmütigen und Unbeeindruckten einen schönen Abend.



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