10.3.,
Kangoroo Valley, Sydney
Rechtzeitig
zum Aufbruch lässt sich die Sonne wieder blicken. Ab und zu am Weg in die Stadt
weht irgendwo die Flagge der Aborigines. In Sydney bietet ein Wirt per
Leuchttafel Advanced Souflaki an, wir
gehen trotzdem zum Thai. Dann nehme ich den Bus nach Chinatown, wo ich mir für
die letzten drei Nächte ein Zimmer gebucht habe. Beinahe jeder Fahrgast bedankt
sich noch lautstark beim Fahrer, ehe er den Bus verlässt, ein sehr freundlicher
Schlag. G´day, how ya goin mate, ooright?,
der Typ an der Rezeption, she´ll be right
auf die Frage, ob ich eh mit Karte bezahlen könne. Mit geschwollenen Füßen
würde ich gar nicht in meine Kammer kommen, so winzig ist die, aber wurscht. Das
erste anständige Bett seit Wochen. Mit Travelex und Magdalena gehe ich später die
George Street hoch zum Hafen. Es dämmert schon, die Flughunde flattern
unbeeindruckt vom Verkehrslärm durch die Straßenschluchten. Die haben´s gut,
der unbeflügelte Passant muss alle paar Meter minutenlang vor den total
behindert geschaltenen Ampeln warten. Richtig gemütlich wird´s erst am Circular
Quay, wo im Minutentakt Fähren an- und ablegen und die Autos rund um die weitläufige,
parkähnliche Anlage entlang der Piers umgeleitet werden. Ein riesiges
Kreuzfahrtschiff, die Queen Victoria,
liegt vor Anker, im Hintergrund die Harbour Bridge, rechts die Oper und der
fast volle Mond. Hinter uns die erhellte Skyline von Sydney Downtown. Ein
Musikant spielt Johnny Cash. Total herausgeputzt das ehemals verruchte
Hafenviertel The Rocks mit ehemaligen
Lagerhäusern und Fabriken, alles sanierte Ziegelbauten. Ein paar
Fußgängerzonen, viel Livemusik, viele Sheriffs in Neonjacken.