Sonntag, 12. März 2017



11.3., Sydney
Quinoa, Wasabibohnen, Hanföl, Semolina, Chia, Bush Tucker, Melasse. Organic, bioactive, vegan. Kisten und kleine Tanks zur Selbstentnahme in Reihen, ein Supermarkt der nächsten Generation. Hier kaufen die zwei noch dubiose Ingredienzen fürs nächste Müsli, bevor wir uns zwei Straßenmärkte in der Gegend ansehen. Kunsthandwerk, Fetzen. Ein Pärchen trällert am Rande französische Chansons, während Ibisse auf der Publikumswiese nach Würmern graben. Am Sydney Fishmarket posieren Asiaten inmitten lärmender Drängerei mit kapitalen Langusten und Königskrabben, wir essen unseren Fisch im Freien, belagert von gierigen Möwen. Als interessierten Kulturreisenden verschlägt es mich dann in die Nationalbibliothek, wo vor den Sälen mit den aktuellen Fotoausstellungen Warntafeln aufgestellt sind. Manche Exponate würden Nacktheit abbilden oder könnten den Besucher traurig machen, Epilepsie könne auch ausgelöst werden. Ich bleibe unbeschadet, wir schlendern durch den vom Mutterland abgekupferten Hydepark, machen ein Picknick im Botanischen Garten, essen dann eine Pizza im Vorgarten und gehen noch auf ein Bierchen ins Pub. Sydney ist wirklich eine nette Stadt, aber dann doch etwas fad.

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