3.3., Kioloa
Früh des
Morgens ziehe ich die Vorhänge meiner Panoramafenster auf, sitzen schon an die
zwanzig Roos vor dem Haus und
knabbern am taufeuchten Gras. Rote Kängurus sind noch keine dabei, die werden
bis zu zwei Meter groß und können neun Meter weit springen. Lange hat die erste
Sichtung auf sich warten lassen, obwohl es im Land mehr als zwanzig Millionen
von ihnen gibt. Keine natürlichen Feinde außer dem Dingo, der aber selbst von
den Farmern abgeschossen wird, Rammeln als beliebter Zeitvertreib. Bis zu fünf
Millionen Kängurus müssen jährlich abgeschossen werden, damit die Population
nicht völlig aus dem Ruder läuft, und keiner außer den Touristen mag sie essen.
Ziemlich blöd dürften sie auch sein, laufen während der Dämmerung begeistert in
die Scheinwerfer der Autos. In Bateman´s Bay weiter die Küste runter beobachten
uns heute ganz neidisch die Möwen, wie wir ganz hervorragende Austern essen, und
dann noch ein Stanitzel mit gesalzenem Karamell. Wahnsinn, mein Gürtel ist schon
vor einigen Tagen gerissen. Verdauungsspaziergang am Pebble Beach, der sehr schön und sehr wild ist. Hier gibt es, so
wie fast überall anders auch, öffentliche Grillplätze mit Gas zur freien
Verfügung. Ein super Service. Caution:
Surface hot, when in use, für den ungeübten Würstchenwender. Und dann fahren wir wieder heim.
Gerade, dass die tiefenentspannten Kängurus Platz machen, als wir mit dem Auto
die Zufahrt hochkommen. Hier ist es auch grandios. Unsere Cabin steht am Ende einer Landzunge, wir sind umgeben von Meer. Auf
der einen Seite der verschlafene Strand mit den Stachelrochen, der Rest in
sanft abfallenden Felsebenen hin zum rauen Meer, wo große Muscheln mit
schimmerndem Perlmutt an der Innenseite zuhauf herumliegen. Ein tief
eingeschnittenes Becken füllt sich mit jedem Tidenhub schlagartig, geht über
wie ein Topf mit Milch oder schießt wie ein Geysir das Wasser in Fontänen hoch.
Im Wald dahinter stehen reglos die grauen Kängurus und packen es auch nicht.
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