Samstag, 25. Januar 2025

 25.1., Fumba

Issa Brown heißt mein Verbindungsmann für den heutigen Tagesausflug und die Antwort lautet ja. Um 9.00 hat er mich zum Strand bestellt, kurz vor Elf tuckern rund dreißig Italiener, Russen, Deutsche etc. und ich in einem Holzboot mit schwachbrüstigem Motor zunächst zu einer sichelförmigen Sandbank. Geschätzte zweihundert Menschen tummeln sich auf diesem kleinen Fleckchen und harren hauptsächlich der Dinge, es wird Obst gereicht und ein paar erleichtern sich wohl im Wasser. 

Dann fahren wir hundert Meter weiter zum völlig devastierten Schnorchelspot. Eine Hand voll der langweiligsten Fische, die aufzutreiben waren, grundeln resigniert über einem weißgrauen Teppich aus kaputten Korallentrümmern. Wie ein Ausflug in die Schottergrube. Große blaue Quallen gibt es dafür reichlich. Weiter fahren wir für zehn Minuten in eine mit Booten verstopfte Lagune und dann zur Hauptinsel, quasi der tropischen Shopping City Süd. Unzählige Verkaufsbuden mit Ramsch, so weit das Auge reicht. Im Hinterland steht wenigstens ein großer Baobabbaum, der wiederum aus einem noch größeren, schon vor langer Zeit gefallenen Baum wächst, das Highlight des Tages. Einer geht mit einem sogenannten Palmendieb, einer entrechteten Kokosnusskrabbe, hausieren, andere mit Kaffee und Bier. Zum Lunch wird dann kalter Reis mit Shrimps und Langusten aufgefahren, klingt aber besser, als es ist. Wie so oft hat man sich auch diesmal nicht die Mühe gemacht, vor der Zubereitung der Garnelen den Darm zu entfernen, jetzt ist alles mit Scheiße verschmiert. Und die ekelhaften Beine der Langusten sind so stachelig, dass man sie mit den Händen, geschweige denn mit der zur Verfügung gestellten Plastikgabel beim besten Willen nicht knacken kann, ein Großteil der Viecher wandert ungegessen in den Mist. Dann fahren wir wieder eine gute Stunde heim. Was für ein Dreck, die schlechteste Tour aller Zeiten. Manche sind per Bus vom Norden Sansibars herangekarrt worden, die haben fünfundsiebzig Dollar für diese Verhöhnung bezahlt. Und nein, nicht nur ich bin fassungslos ob dem Gebotenen. Hauptsächlich weichgezeichneten Unsinn sondern die zwei mitgeführten Reiseführer über diesen traurigen Ausflug ab, Frechheit. 

Mit Bier und Konyagi, einem sehr gewöhnungsbedürftigen Fusel, tröste ich mich beim Vorarlberger und schaue mir den Sonnenuntergang und das bunte Treiben einer eingemieteten Feiergesellschaft an, die haben ihren eigenen Grill in Kleinwagengröße mitgebracht und singen, tanzen, klatschen und lachen zu lautstarker Wakawaka-Musik.


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