Mittwoch, 29. Januar 2025

 29.1., Kizimkazi, Makunduchi

Auf, auf zum nächsten Schnorcheltrip. Zwei Spanier und ich werden vom Käptn durch eine enge Furt übers felsige, vorgelagerte Plateau manövriert, wir im Boot sitzend und er zu Fuß. Ringsum wandern Menschen auf der Jagd nach gestrandeten Kreaturen umher, haben Einbäume oder Netze im Schlepp. In diesem etwas erhöhten Bereich ist das Wasser aufgrund der Ebbe bereits abgeflossen. Ein großer fliegender Fisch muss daran glauben, er flattert wie ein Vogel, als er mit einem Staberl aufgespießt wird. Zweihundert Meter vom Ufer entfernt überwinden wir eine Riffkante, dann ist der Weg frei und wir tuckern zu einer Insel. Neben uns hat ein Boot mit gehisster Piratenflagge das gleiche Ziel.

Später unter Wasser nichts, weswegen mein guter alter Forscherkollege Jaques Cousteau in seinen Taucheranzug gemacht hätte, aber soll sein. Zumindest ein paar Fische inmitten teilweise noch lebender Korallen. Dann beschnorcheln wir noch einen Abhang mit gelbschwarzen Seesternen, wo mich eine Qualle ordentlich in der Armbeuge erwischt. 

Nachmittags ziehe ich weiter gen Westen und besichtige einen nichtssagenden, eckigen Leuchtturm und schaue den Burschen beim abendlichen Kick am Strand zu, bevor ich im Edeletablissement einchecke. Ein Pool vor der Hütte, eine Bar, eine Aussichtsplattform, Bedienstete scharwenzeln herum und Uwe erzählt. Vor drei Jahren ist er mit seiner Frau hauptsächlich wegen der Coronalüge nach Sansibar ausgewandert, vorher hat er Demos und dergleichen organisiert und wurde zunehmend angefeindet. Sie ist vor zwei Monaten gestorben, wahrscheinlich an Krebs. Ein Großteil der jetzigen Gäste sind Gesinnungsgenossen. Gefälschte Statistiken, Übersterblichkeit erst, seit es die Impfung gibt, Zensur, staatliche Repressionen. Er hat dreißig Angestellte, das Resort, in dem ich residiere, ist teilweise dreistöckig. Zusätzlich lässt er gerade ein Seminarzentrum bauen, hat eine Option auf weitere 35 Gebäude, erwartet zwei Frachtcontainer aus Singapur mit Solarpaneelen und einem Quad, züchtet Maden im großen Stil für seine Hühner, beschäftigt Gärtner, Manager, Buchhalter uvm. Ich höre hauptsächlich zu, ohne meinen Senf dazu zu geben und irgendwann gehe ich schlafen. Vorher kommt noch einer und richtet mir das Moskitonetz und vernebelt die Bude, Wahnsinn. Regen und Stromausfall während der Nacht. Ein Blitz ist zuvor mit metallischem Tuscher irgendwo in der Nähe eingeschlagen. Kein Ventilator, kein Lüftchen. Die Hitze ist fast nicht auszuhalten.


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