Mittwoch, 22. Januar 2025

 20.1., von Wien nach Dar es Salaam

Der erste Flug nach Istanbul ist noch recht fad, prepare for landing, inschhallah, nur der Film, mit dem ich mir die Zeit bis dahin vertreibe, irritiert durch seine  Zensur. In einer Nebenrolle spielt eine Figur mit erfolgter Geschlechtsumwandlung, deren Text, sobald er dieses Thema streift, komplett gelöscht wurde, die Handlung läuft dann einfach stumm weiter. 

Diesbezüglich ein erster Vorgeschmack auf Tansania, wo Homosexualität illegal ist und der Frauenflügel der Regierung vor zwei Jahren die Kastration von Schwulen forderte. Die LGBTQ- Abteilung hat es ebenfalls nicht leicht mit einer eigens für sie eingerichteten Überwachungstruppe, obwohl sich Muttern mein Gastland der nächsten Wochen irrtümlich als Transania notiert hat, ich solle besonders gut aufpassen.

Der Anschlussflug nach Dar es Salaam ist schon wilder. Ein Verrückter ein paar Reihen vor mir, der scheinbar überall Menschen oder wen oder was auch immer sieht, mit denen er sich unterhält, dazu gestikuliert er und starrt Leute nieder, zwängt sich alle paar Minuten an seinem Sitznachbarn vorbei und rennt dann am Gang herum, fordert harsch Unmengen an Wasser von den Stewardessen und pinkelt oder schüttet sich dann an, was ihn noch ungehaltener werden lässt. Der Hahn hat ihn nachhaltig gepeckt, was will der in Tansania? Gut immerhin, dass er nicht neben mir sitzt, ich habe Angst vor Psychos.  Hinter mir brüllt derweilen ein Baby, das nicht mit den Urlaubsplänen seiner Eltern einverstanden ist, es möchte sicher nicht nach Tansania. 


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