Donnerstag, 30. Januar 2025

 30.1., Makunduchi

Bei Ebbe ernten Frauen in brütender Hitze Seegras im knöcheltiefen Wasser, viele von ihnen. Bunte Tücher, leuchtend türkises Wasser, weißer Sand. Stille, nur ich knattere hier herum und im Wind rascheln die Palmen. Never give up! lautet das Motto einer Tischlerei am Weg nach Jambiani, wo es auch ein Muslim friendly Hotel gibt, wovon aber bei einem Bevölkerungsanteil von über neunzig Prozent ohnehin auszugehen sein sollte.

Upsi, nichts ahnend bin ich in die erste Touristenhochburg meiner diesjährigen Exploration gestolpert. Muzungus in Massage-, und Beautysalons, Banken, einer German Bakery oder einer Pizzeria, wo auf der Karte eine Adolf Hitler Pizza irritiert, sogar italienisches Eis gibt es. Und so wird es wohl die nächsten Tage bleiben, während ich der Ostküste bis zur großen Chwaka Bay folgen werde, da kann man nix machen. 

Im Vanilla House direkt am Meer reserviere ich mir ab morgen für zwei Tage ein Zimmer. Auf der schattigen, super gemütlichen Terrasse sitzt ein alter, ebenfalls hier gastierender Norweger, der sich mit dem Haus-Massai fließend auf Swahili unterhält, das hat Potential für ein paar gute Geschichten. 

An der einzigen Tankstelle in näherer Umgebung stauen sich dann an die dreißig Autos und Mopeds, Sprit is aus! Bei mir schaut´s auch schon sehr traurig aus im Tank, als letzte Reserve bleibt noch ein halber Liter in einer Colaflasche. Ich hoffe auf Reserven in Makunduchi. 

Am Weg dorthin besuche ich die Kumbi Höhle, in der scheinbar schon vor 30.000 Jahren ein paar innerhalb ihrer bescheidenen intellektuellen Grenzen schlaue Steinzeithomos den kühlen Schatten ihrer Bleibe genossen, während draußen die Dinosaurier wüteten. Auch chinesische Münzen aus dem vierzehnten Jahrhundert wurden gefunden, worauf sich aber niemand einen Reim machen kann.  Zurück auf der Piste sticht mir noch eine Travel Agency namens Tuff Gong ins Auge, klingt wie bei den Simpsons. Theoretisch gäbe es mehrere interessante Kulturprogramme zur Auswahl. Eine Dorf-, oder Algenfarmbesichtigung oder eine Strandwanderung, aber außer mir interessiert sich momentan niemand dafür. Lange Gesichter bei den zwei Typen, als ich ihnen mitteile, warum ich mich auch für einen Kochkurs interessieren würde, meine Frau könne nämlich nicht kochen und ich wäre verpflegungstechnisch auf mich alleine gestellt. 


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