Samstag, 18. Januar 2014


16., 17.1., Von Livorno nach Wien
 
Die Nacht durchfahren und dann daheim sein, der war gut. Hold your breath. Ich schildere nun die aufwühlende  Chronologie der Ereignisse, das Ende mit Schrecken, den epischen Kampf der Technik und der Natur gegen Stefsechef, Traveller Nr. One of se world. Die Fähre hat mal drei Stunden Verspätung und bis ich raus aus dem Hafengelände bin, vergehen noch einmal zwei Stunden. Die Marokkaner gebärden sich, als würde das Ding gerade absaufen. Auf meinem Parkdeck laufen schon lange vor der Zeit die Motoren,  rangieren die Autos sinnlos in der Gegend herum. Draußen schifft´s, keine große Überraschung. Ich trage meine gesamte Panier, das sind vier Hosen, vier Pullis und die Jacke, zwischen den Socken noch Plastiksackerl. Dazu Sturmhaube, zwei Paar Handschuhe, Oropax. Nach guten vierhundert Kilometern bin ich trotzdem so ausgefroren, dass ich mir eine halbstündige Pause gönne undauf der Raststation drei herrliche Kaffee runter zische. Dann schwing ich mich wieder auf die Mopette und starte und das Ding rülpst einmal und dann begibt es sich ansatzlos ins Koma. Nichts mehr, nada, niente. Kein Lichtlein flackert, kein Klackern kommt mehr vom Starter, tot. Verkleidung runter, ich schau blöd herum, sinnlos. Der Öamtc schickt mir den italienischen Touringclub. Ich würde ja als Öamtc- Mitarbeiter mittlerweile beinhart auflegen, sollte ich mich schon wieder  in der Leitung haben, aber ich muss schon sagen, das funktioniert immer anstandslos. Um halb vier kommt endlich ein übelst gelaunter Hackler, ich halte bei fünf Kaffee. Anschauen will er sich nix, er verlädt den Schrott nur, fährt uns zu einem Europcar- Parkplatz und meint, das war´s jetzt für ihn, um acht käme irgendein anderer Schädl und würde sich der Sache annehmen. Freundlicherweise darf ich bis dahin  im Führerhaus des Abschleppwagens warten. Der Haberer setzt sich ab, ich schaue dreieinhalb Stunden mit Augen wie Scheinwerfern in die Nacht. An Schlaf ist nicht zu denken. Eine Anzeige auf der Straße sagt, es hat sechs Grad. Um acht kommt tatsächlich wer, bis irgendwas passiert, isses zehn. Bei der Starthilfe tut sich nix, ein Typ bringt mich und das Moped widerwillig zu einem großen BMW- Händler, fünfzig Kilometer zurück in die falsche Richtung. Dort warte ich zwei Stunden stinkend und feucht auf einem Stoff- Sitzquadrat von 1x1 Metern ohne Lehne im Ausstellungsraum und versuche alles, um es mir auf dem Teil irgendwie bequem zu machen. Ein Blick in den Spiegel am Scheisshaus erklärt, warum mich die Anzugträger konsterniert angaffen. Die Rotzbremse wächst mir schon in die Gosche rein, die Augen sind blutunterlaufen, in mir lauert schlecht versteckt der Wahnsinn. Die Fingernägel vom Herumzangeln dreckig, die Plastiksackerl schauen aus den Böcken raus. Dann rennt das Ding wieder. Irgendwo gab´s einen Wackelkontakt, die Zündkerzen wurden erneuert, die Kette ist gespannt. Neuer Mut keimt in mir auf, ich fahre weiter. Es regnet in Strömen, pausenlos. Auf der Autobahn ist so viel Wasser auf der Straße, dass ich Angst habe, jeden Moment aufzuschwimmen. Was passiert bei Aquaplaning mit dem Motorrad? Geht dann noch was oder haut´s einen da unweigerlich auf die Pfeife? Keine Ahnung, ich will´s auch nicht wissen. Also schön hinter einem Sattelschlepper nach und in seiner Spur bleiben, mühsam. Dann direkt rein in eine Gewitterfront, die so schwarz ist, dass ich glaube, es wird schon finster. So viel Regen, gibt´s das. Und dann fängt´s an zu hageln, am meisten spür ich´s auf den Oberschenkeln. Und kurz vor der italienischen Grenze schneit es in so dicken Flocken, dass ich alle paar Sekunden mein Visier vom Schnee befreien muss. Ich bin am Limit, psychisch und physisch. Ich kack mir in die Hose, ich spür die Finger nicht mehr. Der Tank is fast leer, die Maschine spuckt und sprotzt. Bei der automatisierten Mautstation brauche ich ewig, bis ich endlich das aufgeweichte Ticket in die Maschine stopfe. Das ganze herumfingern nur mit der tauben linken Hand, mit der rechten muss ich das Gasrad am Leben halten.  Kein Geld mehr, meine nassen Karten akzeptiert das Kastl nicht. Die Autofahrer hinter mir hupen und schreien. Ich bearbeite den „Help“- Knopf, nix tut sich. Ich bin verzweifelt, zutiefst und vollständig verzweifelt. Stefsechef möchte weinen. Nach einer gefühlten Ewigkeit spuckt der Automat sowas wie einen Schuldschein aus und der Balken geht hoch. Ich komme nicht mehr richtig in die Handschuhe rein, nur mehr mit zwei oder drei Fingern. Wie ein Spast auf Schikurs fahre ich die letzten paar Kilometer bis zur nächsten Tankstelle, dort versuche ich noch unter dem Flugdach, die Nässe aus der Maschine zu bekommen. Ich versinke in dichtem Rauch, wie ein drittklassiger Zauberer. Ein Mitarbeiter schaut schon und das Moped will einfach nicht mehr rund laufen und ich weiß: Ich bin in jeder Hinsicht am Ende angelangt. Der Chef der Tanke ist so nett und lässt mich das Motorrad dort für ein paar Tage parken. Ich rufe Ena an und bitte sie, mich abzuholen. Ein paar Stunden sitze ich fröstelnd in einem Aufenthalts- Kammerl. Nachdem ich die Schihose ausgezogen habe schaue ich aus, als hätte ich einen Bach durchwatet und mich danach massiv angebrunzt. Ich genehmige mir ein Bier und zwei Leberkäs- Semmeln. Viele schauen die nächsten Stunden von draußen durch die Fenster, keiner kommt rein. Ich verstehe das. Irgendwann kommt die Gefährtin und rettet mich. Die Sitzheizung auf Röst- Modus, daheim eine laaaange, heiße Dusche, wohlige Zufriedenheit und tiefe Müdigkeit umfangen mich. Ab ins Bett. Ich empfehle mich. Habe die Ehre, salam i eilei kju.
 
 
 
 

14.-15.1., Von Moulay Busslham nach Tangier und heim.
 
Allah will nicht, dass ich Marokko den Rücken kehre. Durch den Regen gestern ist wohl irgendwo Feuchtigkeit in die Zündung gekommen, das verdammte Trumm springt nicht an. Der Versuch, das Gerät anzulaufen, bringt mich nur in aller Früh ins Schwitzen. Die Dreckskiste spuckt und stottert nur und das war´s. Der Tankstellen- Heini bei der Ortseinfahrt gibt mir zu verstehen, dass sich mit einer BMW hier niemand auskennt. Ich ziehe also meine Reparaturanleitung zu Rate und fühle mich schon nach wenigen Sätzen wie ein Affe, der mit einem Nagelzwicker die MIR reparieren soll. Ich rufe den Öamtc an. Der schließt mich kurz mit einer ahnungslosen Unsympathlerin vom ADAC in Agadir, die intellektuell nicht in der Lage ist, den Unterschied zwischen einer leeren Batterie und fehlendem Zündfunken zu erfassen. „Na, da hamse wohl ein Licht brennen lassen, nich?“Noch dazu ist die Telefonverbindung dermaßen schlecht, dass ich schon wieder um Fassung ringen muss. Wir verbleiben so, dass sie mir einen Abschleppwagen aus Tangier schickt, der mich direkt zur Fähre bringen soll, man werde dann weitersehen. So etwas wie einen Pannendienst gäbe es in Marokko nämlich gar nicht, nur Abschlepp- Unternehmen. Ok, is mir auch wurscht, dann lass ich´s halt in Italien reparieren. Und plötzlich erscheint wieder ein Artist aus dem Nichts, scheinbar doch noch vom Tankwart angerufen. Der baut die Zündkerzen aus, bürstet, verbiegt, startet, erhitzt die Dinger irgendwo irgendwie, hantiert mit ihnen wie mit glühenden Kohlen und baut sie wieder ein. Ein Fischer übernimmt den Dolmetsch, die Menge staunt. Er startet wieder, das Drecksgerät kommt, stirbt ab, kommt, raucht, schießt eine Fehlzündung nach der anderen raus, der Typ jagt sie unbarmherzig in den roten Bereich hinein,  dann läuft der Motor einigermaßen rund. Ich freue mich schon darauf, dieser gottverdammten  Fehlkonstruktion daheim mit einem Vorschlaghammer den Rest zu geben aber die letzten Kilometer muss ich noch gute Mine machen. Die Kette gibt auch schon wieder den Geist auf, so viel Dehnung in so kurzer Zeit kann nicht normal sein. Aber wurscht jetzt, ich muss das Schiff erwischen, sollte ich überhaupt noch ein Ticket bekommen. Vorher will noch jeder Beteiligte und so mancher Unbeteiligter angemessen entlohnt werden, es summiert sich auf fünfzehn Euro. Und natürlich fängt´s kurz darauf wieder zu schütten an. Hier, wo es doch angeblich die letzten Jahre so gut wie überhaupt nicht geregnet hat. Waschelnass und schlotternd wie ein Hund schaff ich´s noch rechtzeitig zum Hafen, die Finger sind so eingefroren, dass ich nicht einmal das Geld für die Fahrkarte aus dem Börsel raus bekomme. Und jetzt sitze ich glücklich hier, in der Innenkabine eines griechischen Fährschiffes mit asiatischer Besatzung, gemeinsam mit meinem Zellengenossen Ismail, einem Marokkaner mit 130 Kilo Lebendgewicht und einem Sack voller Fressalien. Er isst sein Hendl, sein eingelegtes Gemüse und sein Brot so enthusiastisch, dass beide Hände bis zu den Handgelenken vor Fett glänzen. Während er diverse Kerne und Knochen in die Gegend speit, spricht er von der den Menschen überlegenen Intelligenz der Bienen und der Notwendigkeit, die Chinesen abzumartern, bevor sie dasselbe mit uns tun. Dabei redet er langsam und großzügig gestikulierend, weil er italienisch spricht und ich ihm irgendwie folgen muss. Ich antworte auf Englisch, ebenfalls so, als ob ich mit einem Beschränkten reden würde. Hier böckelt´s ordentlich wegen meiner nassen Wäsche und seinen Delikatessen. Und beinahe unaufhaltsam nähert sich das Schiff währenddessen Livorno, veranschlagt sind 49 Stunden. Von dort werde ich die Nacht durchfahren in die geliebte Heimatstadt und für´s erste geheilt sein vom Fernweh, so der Plan.

13.1., Moulay Busslham
 
In der Nacht war´s saukalt und heute regnet´s den ganzen Tag. Ich habe also genug Zeit, in mich zu gehen und zu der Einsicht zu gelangen: Die Luft ist draußen, ich will heim. Das Internetz verrät mir, dass morgen Abend eine Fähre von Tangier nach Livorno ausläuft, das sollte zu schaffen sein.
 

12.1., Von Casablanca nach Moulay Busslham
 
Die Süße muss wieder heim, ein Jammer. Die neu gekaufte Tasche atomisiert sich schon am Weg zum Flughafen. Dann setze auch ich mich ab und verlasse Casablanca. Vorläufige Destination bis zur Ausreifung neuer Pläne: Ein Fischerdorf mit lauschiger Lagune und handverlesenen Vogelraritäten ein Stückchen weiter nördlich die Küste hoch. Irgendein Vollpfosten wollte des Nächtens wohl mein Topcase knacken und hat es an der Seite erfolglos mit einem spitzen Gegenstand bearbeitet. Das Schloss hätte er aber problemlos mit irgendeinem flachen Teil seiner Wahl öffnen können, das hab ich in Ermangelung eines Schlüssels schon in Wien geknackt. Hauptpreis für seine Bemühungen wäre immerhin mein Helm gewesen. Dass die ganze Action auf einem bewachten Parkplatz stattgefunden hat, ist eine andere Geschichte. Apropos Pfosten: Im Zuge meiner heutigen Etappe durchquere ich zwei Dörfer, entlang deren Straßen nur Holzpfosten aller Größen und Anhänger voll mit Mist feilgeboten werden. Ein Dorf hat sich scheinbar gleich auf den Verkauf von Steinen spezialisiert. Das äußere Erscheinungsbild dieser Siedlungen ist mehr als ärmlich und dürfte in ursächlichem Zusammenhang mit dem Warenangebot stehen. Ein Typ schnauzt mich an, ich soll mich wohl schleichen. Was kann ich dafür, dass die hier so abgefuckt sind? Zumindest ihren Dreck könnten sie wegräumen, das wäre schon ein guter Anfang. Von wegen, ich fahr mal schnell rauf in dieses Fischerdorf. Die Straßen hier sind nicht viel mehr als geschmückte Schlaglöcher und wie gehabt gibt´s nirgends Wegweiser. Aber Störche gibt´s haufenweise und große Freiluft- Köhlereien. Kurz vor Sonnenuntergang checke ich in einem schmuddeligen Hotel ein, der große Balkon mit Blick auf die Lagune entschädigt etwas für die angegammelte Matratze.

11.1., Von Marrakesch nach Casablanca
 
Wir nehmen die Autobahn, eine der wenigen gut ausgebauten Verbindungen innerhalb des Landes. Mein Moped hat scheinbar ein eigenes Bewusstsein entwickelt und gibt jetzt von Zeit zu Zeit eigenmächtig Gas. Am liebsten am Stand, damit sich die Leute ihren Teil denken können. Entlang der zweihundert Kilometer stehen auf jeder der zahlreichen Autobahnbrücken jeweils  zwei Bullen und ein Militarist und warten wohl auf Putschisten oder sonstige Aggressoren auf ihrem Weg in die Stadt. Überhaupt wimmelt´s in Marokko vor Bullen. Kontrollen bei jeder Stadt.- oder Dorfeinfahrt, bis zu zehn Typen bei den größeren Kreisverkehren, die nicht den Verkehr, sondern die Leute beobachten. Die zwei im Hotel zurückgelassenen Rucksäcke finden sich erfreulicherweise, nur dürften sie enormer Hitze oder seismischen Anomalien ausgesetzt gewesen sein. Meine heimatlichen Weihnachtskekse haben sich in einen einheitlichen, mehrere Zentimeter dicken Belag am Boden der Plastikdose verwandelt. Wie kann´s so was geben? Wir kaufen noch Souvenirs und eine größere Tasche für den ganzen Müll ein, den ich der Gefährtin umhängen werde, ich beglücke sie auf ihrem Weg zurück nach Wien mit Motoröl, Schmutzwäsche, ausgedienten Reiseführern und noch vielem mehr.

9., 10.1., Von Taroudant nach Marrakesch
 
Der Weg erweist sich wieder ebenso lohnend wie das Ziel, obwohl Marrakesch einen sehr durchwachsenen Eindruck in mir hinterlässt. Zwar finden wir ein entzückendes Zimmer mit eigener Terrasse am Flachdach, das so winzig klein ist, dass man es mit geschwollenen Füßen gar nicht betreten könnte. Aber die Stadt selbst bleibt dann doch hinter meinen verklärten Erwartungen zurück. In der Altstadt so viele unverschämte Keiler, so viel Elend, so viel Dreck. Bettler mit leeren Augenhöhlen, eine weinende Frau im Dreck, der in ihrer Agonie der Rotz aus der Nase rinnt. Straßenkinder, Zombies, professionelle Schnorrer. Jeder, der uns anspricht, will uns bescheissen. „Ja ja ja, alles klar?“ , „No buying, just talking, friend!“, „You are so wonderful, need a leatherjacket?“ Marrakesch! Früher ploppten beim Gedanken daran alle möglichen Klischees aus 1000 und einer Nacht in mir auf. Jetzt sehe ich das ganze etwas nüchterner. Anyway. Das Herzstück der Stadt bildet der „Platz der Versammlung der Toten“, Djemaa el- Fna. Vor rund tausend Jahren fanden hier öffentliche Hinrichtungen statt, heute geht´s hier ab rund um die Uhr. Einheimische stehen gebannt im Kreis und fiebern mit beim niemals ein Ende findenden Straßentheater, Bauchtänzerinnen bewegen sich mehr oder weniger graziös zu ohrenbetäubender Trommel.- und Fanfarenmusik. (Transenalarm!) Wahrsagerinnen lesen in ihren Karten, Wasserverkäufer mit seltsamen Hüten schlagen ihre Kupferbecher gegeneinander, Musikanten spielen elektronisch verstärkte, altertümliche oder selbst zusammengebastelte Zupfinstrumente, Schlangenbeschwörer passen auf, dass niemand auf ihre Viecher steigt oder Fotos macht, ohne dafür zu bezahlen. Eine Reihe mit Schuhputzern hier, dort birnen sich am Asphalt Amateur- Boxer für ein paar Dirham.  Vollverschleierte Frauen schmücken Hände mit geschwungenen Henna- Tatoos. Gaukler, Heiler, Bettler, Astrologen, Geier, Eulen, es ist genug Platz für alle da. Standler bieten Schneckensuppe an und frisch gepressten Orangensaft, die Keiler der Restaurants stehen kurz davor, handgreiflich zu werden. Vor zwei Jahren gab´s auch hier einen Bombenanschlag, aber das interessiert heute keinen mehr. Umgeben ist der Hauptplatz von einem riesigen Markt, in allen Gassen wird Plunder aller Art feilgeboten. Volltrottel auf ihren Rollern fetzen mörderisch durch die engen Gassen, das Kopfsteinpflaster ist schmierig vom einsetzenden Nieselregen. Außerhalb der Altstadt ist Marrakesch eine lärmende Großstadt wie jede andere auch. Am Ende des Tages sitzen wir dann auf unserer Privat- Terrasse und lauschen dem Getrappel der Pferde und der Esel unten, dem Hupen und dem Geschrei und von hier oben, aus sicherer Distanz,  kann ich diesem lärmenden Chaos gleich viel mehr abgewinnen. Ein paar Dächer weiter unterhält ein entseelter Entertainer eine deutsche Reisegruppe (zicke zacke, zicke zacke…) mit Schlagern aus der untersten Schublade, aber das ist sein Problem.
 

 8.1., Von Tafraoute nach Taroudannt
 
Bergwertung! Die heutige Route führt direkt über den hohen Atlas, eine Bergkette, die Marokko von Norden nach Süden mittig durchzieht. Erfreulicherweise erreichen wir den Pass bei bestem Wetter, trotzdem ist´s saukalt und der Wind heult. Die engen Serpentinen ohne Leitplanken geben schwindelerregende Blicke in die Tiefe frei und oft fahren wir mittig oder noch weiter weg vom Abgrund  im ersten Gang, die vollen Hosen von den Böen gebeutelt. Hinterlistige Schlaglöcher würzen das abenteuerliche Unterfangen zusätzlich. Sollte ich dennoch kurzfristig der Gefahr anheim fallen, übermütig zu werden, weist mich mein Sozius mit Sicherheit wieder auf den rechten Weg zurück. Mit Schlägen gegen den Helm oder unfair in die zwangsläufig offene Flanke untermauert, gibt mir die Gefährtin Tier.- oder sonstige Kosenamen und weist mich in regelmäßigen Abständen freundlicherweise auf Offensichtlichkeiten hin. „Blödmann, hast´n Rad ab? Dort vorne is eine Kurve und du fährst hier mit zwanzig? Du hast wohl den Schuss nicht mehr gehört. Ich will hier oben nicht sterben!“ Taxlerschicksal. Wieder in der Tiefebene, brennt die Sonne runter und es hat an die dreißig Grad. Auch in Afrika  gibt´s die Sinnlosigkeit der Überproduktion. Glückliche Ziegen laben sich entlang der Straße an riesigen Haufen überreifer Mandarinen. In Taroudannt spazieren wir stundenlang  die alte Stadtmauer entlang. Teilweise wurde der Lehm durch den Zahn der Zeit ausgewaschen, die Zinnen schauen aus wie geschmolzene Kerzen. Aber beeindruckend sind die Wehrtürme und Prachttore und oft führt uns der Verlauf der Mauer in stille Ecken abseits des üblichen Wahnsinns. Zugemüllte, aber gemütliche Wohnviertel oder Brachland, spielende Kinder, schlafende Hunde.  Am Hauptplatz sitzen Zauberer mit ihren Echsen und Fellen und bieten  undurchschaubare Dienstleistungen an. Mandarinenbäume sind voll mit Früchten. Verwahrloste, streng riechende Pferde ziehen Kutschen mit Einheimischen und Touris. Ena findet einen Wirten, der ihr präferiertes Fladenbrot frisch am Ofen liegen hat, dann verlaufen wir uns hoffnungslos. Kennen wir schon.  

7.1., Tafraoute

 

Dieses Provinzstädtchen liegt inmitten eines roten Granit- Massivs und dient den Touris hauptsächlich als Ausgangspunkt für Rad- oder Wandertouren in die Umgebung. Das klingt dann doch ziemlich anstrengend und deswegen tuckern wir die Gegend unsportlich aber gechilled mit dem Gasrad ab. Vorher lasse ich noch die Kette spannen, war schon höchste Zeit. Erste Station: „Napoleon´s Hat“, eine hoch aufgetürmte, allem Anschein nach  äußerst fragile Gesteinsformation, unter der eine Ortschaft wohl darauf wartet, eines Tages von ihr erschlagen zu werden. Zweite Station: Ein Siebzigkilometer- Gebirgsrundkurs. Der folgt im Tal einem palmengesäumten, jetzt ausgetrockneten Flussbett, bezwingt Bergketten aller Art, durchquert Dörfer und führt vorbei an verlassenen Bergsiedlungen, die im Lauf der Jahre wieder vollständig mit ihrer Umgebung aus Fels und Staub verschmolzen sind. Die Straße schlängelt sich auf Hochplateaus, Frauen verbergen rasch ihre Gesichter und schauen uns trotzdem nach, Männer winken oder salutieren, die meisten ignorieren uns. Wir machen Pause, während ein Esel Hohlbeton- Steine den Hang rauf zu einer Baustelle schleppen muss. Immer so um die fünfzig Kilo, der Esel selbst bringt sicher nicht mehr als achzig auf die Waage. Die genauere Beschreibung der Landschaft spare ich mir lieber gleich, mein literarischer Fundus ist diesbezüglich überschaubar. Nur so viel: Wir beide haben selten zuvor etwas vergleichbar Schönes gesehen. Kurz vor Ende der Runde ist die Piste durch einen Felssturz verschüttet und nicht passierbar. Das heißt: Alles wieder retour fahren. Ok, soll nix Ärgeres passieren. Wieder zurück in Tafraoute ist´s schon später Nachmittag, der Tank ist fast leer, der Hintern schmerzt, das restliche Ausflugsprogramm des Tages streichen wir ersatzlos. Am Markt riecht´s penetrant  nach Weihrauch, der kistenweise verkauft wird. Erinnert mich an die unfreiwilligen Kirchgänge meiner Kindheit in kratzenden Hosen. Immer in der letzten Reihe, weil immer zu spät, der Pfarrer weit vorne in fremden Zungen psalmierend. Statt labbrigen Oblaten (der Leib Christi?) essen wir „Harira“ mit Kichererbsen und Datteln und schauen ausgiebig.

 

Mittwoch, 8. Januar 2014


6.1., Von Sidi Ifni nach Tafraoute. Schon nach wenigen Kilometern landeinwärts verzieht sich der Meeresdunst und am frühen Nachmittag hat´s an die dreißig Grad. Wir passieren einen Typen, der gerade eine Schlange am Straßenrand steinigt, schrauben uns entlang engster Serpentinen hoch ins Bergland und dann trinken wir einen Kaffee, die sonnenbeschienene Landschaft zu unseren Füßen. Ein Typ sagt: „Morocco loves you“ und „Right now you have the time of your life“ und ich bin geneigt, ihm zuzustimmen. Später dringen wir weiter vor, umgeben von verlassener, monumentaler Schönheit. Die Piste schlängelt sich durch weitläufiges Geröll, flankiert von hochaufragenden Berggipfeln. Riesige Felsen kugeln in der Gegend herum und ein kleines, ausgestopftes Wildschwein lehnt am Straßenrand. Warum? Ich habe keine Ahnung, warum. Kleine Siedlungen schmiegen sich an die Schatten spendenden Hänge oder kauern unterhalb von fragil anmutenden Felsformationen, so als hätten feinmotorisch beeinträchtigte Riesen „Tschenga“ gespielt. In Tafraoute lotst uns ein Typ zu diversen Hotels, bis was für uns dabei ist. Sein Gebiss ist in furchteinflößendem Zustand, er spricht gutes Deutsch und verweigert doch tatsächlich meine ihm angebotene Maut. „Nein, nein, ist Gastfreundschaft. Habe d´Ehre!“  A Waunsinn…Aber einen Shop hat er und wir könnten ja mal vorbei schauen. Das tun wir und ich erstehe eine coole, alte Heugabel. Die Gefährtin ist not amused, das Ding ist doch relativ unhandlich. Beim Wirten lernen wir einen Franzosen kennen, der erzählt uns, was man hier so machen kann.


                      1.-5.1., Sidi Ifni

                      Prosit. Mittlerweile sind wir in Sidi Ifni gelandet, schon fast dem südlichsten Punkt unserer gemeinsamen Expedition des afrikanischen Kontinents. Ja, ein paar Flecken haben wir uns für die nächsten Jahre aufgespart. Doch nun zurück zu diesem Kaff. Es wurde von den Spaniern erst 1969 an Marokko zurückgegeben, nachdem zunächst Krieg darum geführt und die Stadt sogar belagert worden war. Die meisten Einwohner waren nämlich ehemalige Festland- Spanier und die wollten nicht so ohne weiteres ruckizucki in Afrika beheimatet sein. Dieser Außenposten der Zivilisation geizt nicht mit unvergesslichen Sehenswürdigkeiten. Einer der zwei Kreisverkehre ist mittig mit einem beschädigten und angeschmierten Beton- Wellenbrecher geschmückt, der Reiseführer erwähnt außerdem  noch lobend ein spanisches Postkastl von damals. Die Nachfahren der entwurzelten Spanier grüßen noch immer mit „Hola“ und zum Essen gibt´s „Paella“ statt Couscous. Die schmeckt auch ganz gut, aber in meiner ist Sand drin. Wir residieren im halbfürstlichen Hotel „Bellevue“, ebenfalls einem Überbleibsel der kolonialen Ära. Die alterwürdige „Art Deco“- Hütte thront auf den Klippen hoch über dem Meer,  die großzügige Dach- Terrasse befindet sich direkt in der Einflugschneise der Möwen, die hier quasi in Augenhöhe den Strand entlang gleiten. Die Flut hinterlässt große, bräunliche Schaumhaufen am Ufer. Am südlichen Ende der Bucht liegt der Hafen, dem Strand vorgelagert steht seit sechzig Jahren ein verfallenes Beton- Ungetüm im Wasser, mit dessen Hilfe früher die spanischen Schiffe entladen wurden. In Richtung Norden könnte man wohl ewig die verwaisten Strände und Buchten entlang wandern. Der einzige Dreck hier kommt von oben. Die Deppen aus den Dörfern kippen ihren Abfall einfach die Klippen runter und die ausgetrockneten Flussmündungen sind auch entsprechend zugeschweindelt. Aber sonst: Ein Traum. Die am Strand verstreuten Felstrümmer bestehen aus zusammengepressten, verschiedenfarbigen Steinen, der Untergrund wirkt wie ein natürliches Mosaik, wenn der jungfräuliche Sandstrand gelegentlich von felsigem Untergrund abgelöst wird. Durch irgendwelche prähistorisch- geodynamischen Vorgänge wurde das ganze Material hier irgendwie zusammengeschmolzen, aufgeworfen und komprimiert. Jetzt spannen sich wieder ausgeschwemmte Bögen über die gesamte Breite des Strandes und ragen ins Meer. Mit Wasser gefüllte Becken umschließen kleine Biotope, unbekannte, glitschige Kreaturen kleben an den Felsen. Wie gesagt, wir könnten ewig so weiter marschieren, wäre die Gefährtin nicht von der irrationalen Angst besessen, die Flut würde uns demnächst innerhalb von Sekunden überraschen und heimtückisch an den Klippen zerquetschen. Kaum umspült also die erste Welle zärtlich unsere Zehen, flüchten wir im Schweinsgalopp über einen gewundenen Weg die Klippen hoch und spazieren durch primitive Dörfer hindurch wieder zurück. Am heimatlichen Strand wartet schon Marc aus Kanada, um uns geduldig in die Geheimnisse des fortgeschrittenen „Back Gammon“ einzuweihen. Als ehemaliger Turnierspieler erschließt er uns Autodidakten neue Welten und erörtert klingende Taktiken wie „The Blitz“ (angelehnt an den NS- Sprech) oder „The Wipe Out“. Nach den Lektionen speisen wir gemeinsam beim Fisch- Heini im „Souk“. Der stellt uns brodelndes Fisch- „Tajin“ im Tontopf hin oder gegrillte Sardinen und sollte sich für Ena nichts finden, hat der Nachbar immer noch das heiß geliebte Schichtfladenbrot. Sidi Ifni hat bei näherem Hinsehen alles, was wir brauchen. Ausgewählte Tätigkeiten: Relaxen auf der Terrasse, Mandeln kaufen am Markt, am Abend mit dem Rest der Stadt herum flanieren. Ein französischer Pensi unterhält mit Videos von seiner geliebten „KTM“ und erzählt Geschichten aus Burkina Faso und Neu Delhi, dort wohnt er seit vielen Jahren. Dazu ein spanisches „San Miguel“, importiert von  den Kanarischen Inseln gegenüber, wunderbar.  Wir brauchen gute Gründe, uns mal wieder aufzuraffen und die Stadt zu verlassen. Wie zum Beispiel den wöchentlichen Großmarkt in Goulmime, einer Kleinstadt sechzig Kilometer landeinwärts. Mein Moped parke ich im großen Durcheinander vor den Toren des Marktes. Lastentaxis warten auf Kundschaft, Polizisten und sonstige Sheriffs versuchen, das Chaos zu minimieren. Auf einer Freifläche gegenüber werden von zahlreichen Lastautos Stroh- und Heuballen „en gros und en detail“ herunterverkauft, die Leute befüllen ihre rostigen Geländewägen und Pickups. Auch mir wird  Stroh angeboten, kann man ja immer gut gebrauchen. Innerhalb der Tore preisen Händler ihre Waren aller Art über rückkoppelnde Mini- Lautsprecher an. Laufburschen mit Handkarren fabrizieren komplizierte Staus, wir kaufen unbekannte Früchte im kunstvoll geflochtenen Wegwerf- Stanitzel und Erdbeeren. Feilgeboten werden auch Popcorn und schachtelweise Küken, eingefärbt in allen Farben des Regenbogens. Was bunte Küken auszeichnet, konnte ich nicht herausfinden. Am Areal unterhalb steht Vieh in kleineren Herden zusammen oder einzelne Tiere liegen reglos mit zusammen gebundenen Hufen am Boden. Stiere mit vor Furcht geweiteten Augen werden verladen, Ziegen meckern, ein Kamel flankiert schützend sein Fohlen. Die Tiere sind alle herausgeputzt und durchgekämmt. Ein Treiber erzählt, er kommt mit seiner Ware aus dem südlich angrenzenden Mauretanien. Irgendwann wird Ena von Unbekannt mit einer halben Mandarine beworfen. Ob aus Zuneigung oder Feindseligkeit bleibt uns verschlossen und deshalb cruisen wir weiter in die nahe Oase „Tighmert“. Schon in der Stadt fragen wir mehr als zehn Einzelindividuen und eine Gruppe Männer nach dem Weg, Aussprache und Betonung sind wieder gefragt. „Tighmert?“ „ Tichmert?“ „Tickmert?“ „ Tiiiigmrt?“ „Tgmrt?“ „Häää?“ „Äääh?“ Wir haben ja Zeit. Die Oase erfüllt dann erfreulicherweise alle bekannten Klischees. Inmitten unendlicher Steinwüste  tun sich Palmen auf und dazwischen Behausungen wie kleine, etwas unförmige Festungen. Wie riesige Sandburgen mit Türmen, Mauern und Zinnen aus mit Stroh vermischtem Lehm geformt. Kleine, bunte Vögel schauen uns beim Kaffee trinken zu. Den geführten Wüsten- Trip muss „Brahim“ aber mit wem anderen machen, die Preisgestaltung erweist sich als unverschämt. Und für uns wird´s Zeit, uns langsam gen Norden aufzumachen, die Gefährtin nimmt in einer Woche von Casablanca weg den Flug heim.                                 

Freitag, 3. Januar 2014



31.12., Mirleft

Die Westsahara ist nicht mehr weit. Die Landschaft besteht nur mehr aus Geröll und Sanddünen und noch nicht verkabelten, hölzernen Strommasten entlang der Straße. Jungfräuliche Sandstrände und steile Klippen ziehen auf der Uferseite vorbei. Beim Moped bahnt sich schon wieder was an, es bockt und spuckt herum. Ich werde wie immer alles geflissentlich ignorieren und auf spontane Selbstheilung hoffen, bis die Kacke wieder am Dampfen ist und ich irgendwo im Niemandsland strande. Am Weg nach Mirleft halten wir noch bei einem Nationalpark. Nach stundenlanger Wanderung den endlosen Strand entlang gähnen uns statt der propagierten Flamingos nur gemeine Möwen an der mittlerweile ausgetrockneten Flussmündung an, aber außer berittener Polizei und ein paar Einheimischen ist hier sonst niemand und das ist ganz schön schön. Silvester in Mirleft ist dann so spannend, dass wir schon um zehn in der Heia liegen. Vorher trötet und trommelt uns eine entfesselte Berber- Combo noch die Hirnmasse aus den Ohren, ein infernalischer, aber auch gelungener  Wirbel zum Jahresausklang. In stockfinsterster Nacht tasten wir uns schließlich halb taub zu unserem Haus hoch oben in den Klippen vor. Dort schlürfen wir ein Glaserl marokkanischen Wein und schauen auf die weißen Wellen weit unter uns und auf den vielen Sternen über uns beobachten uns die Außerirdischen.



28-31.12., Agadir,

Ena hat endlich ihr persönliches Shangri La gefunden, einen Mc Donald´s direkt am Sandstrand. Zum Big Mac- Menü könnte sie die „Bild“ lesen und beim Frühstückswirten jault mir doch tatsächlich „Bilgeri“ ins Ohr, der letzte Auswurf unserer ohnehin fragwürdigen „Austropop“- Kultur. The end is near. Tatsächlich wurde Agadir schon in den 60er Jahren durch ein gewaltiges Erdbeben komplett ausgelöscht. Die überforderten Behörden "bestatteten" damals die 18.000 Toten gemeinsam mit dem Schutt der Häuser, verteilten tonnenweise DDT und bauten die Stadt neben diesem künstlichen Berg einfach neu auf.  Zumindest kleinere Tagesausflüge kann ich während der Essenspausen ausverhandeln. Nördlich der Stadt stinkt´s gewaltig, in Riesenfabriken werden Sardinen für die Junggesellen dieser Welt eingedost, Marokko ist nämlich der führende Sardinendosen- Exporteur. Ein Trip bringt uns über wildeste, teilweise leitplankenlose Bergstraßen zu einem fast ausgetrockneten Wasserfall. Eine menschliche Zecke berichtet, es hätte die letzten drei Jahre fast nicht geregnet und das restliche Wasser wird von den umliegenden Dörfern abgezapft. Trotzdem lässt es sich ein einheimischer Acapulco- Pensi nicht nehmen, gegen eine später vehement eingeforderte, freiwillige Spende einen Hechtler aus fünfzehn Metern Höhe in den überschaubaren Pool unterhalb zu wagen. Die Höhlen oberhalb der Fälle wurden früher von Hippies bewohnt, die Eingeborenen sind nachhaltig verstört. Die engen Serpentinen entgegen kommen uns drei Deutsche in einem „Ural“, einem Monstrum von einem Truck. Überhaupt sind die Nachbarn tendenziell overequipped. Mit den größten und neuesten Wohnwägen fahren die hier auf, ein Quad noch zusätzlich auf der Hebebühne oder noch einen Anhänger dran gehängt. Nördlich von Agadir, in Taghazout, paddeln die Surfer wie die Lemminge den mächtigen Wellen entgegen, dieses Dorf ist das Surf- Zentrum Marokkos. So um die 25 Seidln hat´s hier im Schnitt, aber außer den Surfern im Neopren ist keiner sonst im kalten Wasser. Aber immerhin. Zwei Tage Strandroutine mit brutzeln auf der Liege und abstinken untertags, dann gemeinsam mit den Einheimischen die Strandpromenade entlang flanieren des Abends. Dazwischen ein Burger oder ein Bierchen, alles  wunderbar. Nur die Liste meiner Verbindlichkeiten der Gefährtin gegenüber wird immer länger, beim Backgammon hat mich schon lange das Glück verlassen. Zugegeben, das ist jammern auf hohem Niveau. Am letzten Abend in Agadir treffen wir Berny, einem befreundeten Kulturfolger aus der Heimat, dann ziehen wir weiter.