31.12.,
Mirleft
Die
Westsahara ist nicht mehr weit. Die Landschaft besteht nur mehr aus Geröll und
Sanddünen und noch nicht verkabelten, hölzernen Strommasten entlang der Straße.
Jungfräuliche Sandstrände und steile Klippen ziehen auf der Uferseite vorbei.
Beim Moped bahnt sich schon wieder was an, es bockt und spuckt herum. Ich werde
wie immer alles geflissentlich ignorieren und auf spontane Selbstheilung hoffen,
bis die Kacke wieder am Dampfen ist und ich irgendwo im Niemandsland strande. Am
Weg nach Mirleft halten wir noch bei einem Nationalpark. Nach stundenlanger
Wanderung den endlosen Strand entlang gähnen uns statt der propagierten
Flamingos nur gemeine Möwen an der mittlerweile ausgetrockneten Flussmündung an,
aber außer berittener Polizei und ein paar Einheimischen ist hier sonst niemand
und das ist ganz schön schön. Silvester in Mirleft ist dann so spannend, dass
wir schon um zehn in der Heia liegen. Vorher trötet und trommelt uns eine
entfesselte Berber- Combo noch die Hirnmasse aus den Ohren, ein infernalischer,
aber auch gelungener Wirbel zum Jahresausklang.
In stockfinsterster Nacht tasten wir uns schließlich halb taub zu unserem Haus
hoch oben in den Klippen vor. Dort schlürfen wir ein Glaserl marokkanischen
Wein und schauen auf die weißen Wellen weit unter uns und auf den vielen
Sternen über uns beobachten uns die Außerirdischen.
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