10.1.,
Santa Clara, Varadero
Vorbei
am großen Bronzedenkmal und Mausoleum des Comandante El Che latschen wir schon
früh am Morgen zurück zum Busterminal. Santa Clara ist so etwas wie das Mekka
für die Verehrer Guevaras, der einst als argentinischer Arzt auf der Yacht Granma
während der gescheiterten Landung in Kuba als einer von nur zwölf
Revolutionärenlebend davon kam. Er befreite Santa Clara 1958 und wurde von
Castro zum Industrieminister und Chef der Nationalbank ernannt, ehe ihm fad
wurde und er 1966 eine Revolution in Bolivien anzettelte. 1967 killte ihn die
dortige Armee mit dem Sanktus amerikanischer Berater und er wurde in einem
Massengrab eingebuddelt. 1997 wurden seine Überrestenach Santa Clara überstellt,
wo man sie jetzt anhimmeln kann.
Nur
durch üppige Bestechung aller anwesenden und geschlossen korrupten Mitarbeiter
gelingt es uns, doch noch einen Bus nach Varadero zu ergattern, von wo wir übermorgen
zurückfliegen werden und knappe vier Stunden dauert´sdann noch, bis wir ein
Quartier aufgetan haben. Alles schwer überlaufen. Nach zwei Monaten im realen
Kuba kommt das hiesige Flair eines geschützten und von der Außenwelt weitgehend
isolierten Themenparks erst so richtig zur Geltung. Restaurierte
Oldtimer-Cabrios fahren auf der Suche nach Kundschaft die Straßen auf und ab,
viel Polizei, alles sauber und herausgeputzt. Wir fügen uns den Gegebenheiten
und halten uns ans Flanieren und an Fastfood, herrlich. Noch zwei Tage in der
Art und noch zwei Tage Rückreise mit einem Tag in Montreal und aus. Im winterlichen Kanada werde ich meinen Schwimmanzug unter meiner kurzen Hose tragen. Wie Ihr
wisst, ist mir meine einzige lange Hose einst im Hotel gefladert worden und es
ist mir bei Strafe untersagt, öffentlich meine coole Clownhose auszuführen.
Ich
empfehle mich bis zum Herbst. Adios, sombreros!