28.12.,
Marea del Portillo
Vor
unserem Zimmer wird eifrig gefräst und geflext, die Abreise der
Wochenendurlauber wird für Renovierungsarbeiten genutzt. Dass wir noch da sind,
ja da kann man jetzt auch nichts machen. Um sechs stehe ich auf, um viertel
Zehn sind meine bis dahin niedergeschriebenen Ergüsse unabsichtlich gelöscht,
um halb Zehn bestelle ich mir mein erstes Bier.Die spätere Becruisung der
näheren Umgebung zur Planung unseres morgigen Ausbruchs bringt nicht viel. Die
völlig kaputte Straße nach Osten führt nur zu einem verschlafenen Dorf ohne
Bahnhof.Morgen bedient keiner der umgebauten Lastwagenvon Westen her kommend die
Strecke in Richtung Santiago de Kuba und von hier weg startet auch nichts und niemand.
Nach einem kleinen Friedhof mit namenlosen Kreuzen führt noch eine Straße in
die Berge und dort viel später zumeinst geheimen Hauptquartier der Guerillas,
das Fidel dort 1958 nach einjähriger Flucht mit seinem stark dezimierten Haufen
eingerichtet hat. Da könnten wir uns die Hütte Castros mit ihren sieben
getarnten Fluchtwegen und den Sender der Rebellen ansehen. Der Weg dorthin sei
gefährlich, hat uns eine der Kellnerinnen gewarnt, aber wir werden es nie
herausfinden. Nach Bezwingung der ersten zwei Kilometer bringt die starke Steigung
des unbefestigten Weges unser Moped an seine eng gesteckte Leistungsgrenze und
wir müssen wieder umkehren. Ein paar verachtenswerte Gestalten spielen an den
Tischen das Lied der Kakerlake und La Bamba, während wir zu Abend essen, die
Gefährtin ist empört und will hier weg.
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