Sonntag, 3. Januar 2016



28.12., Marea del Portillo
Vor unserem Zimmer wird eifrig gefräst und geflext, die Abreise der Wochenendurlauber wird für Renovierungsarbeiten genutzt. Dass wir noch da sind, ja da kann man jetzt auch nichts machen. Um sechs stehe ich auf, um viertel Zehn sind meine bis dahin niedergeschriebenen Ergüsse unabsichtlich gelöscht, um halb Zehn bestelle ich mir mein erstes Bier.Die spätere Becruisung der näheren Umgebung zur Planung unseres morgigen Ausbruchs bringt nicht viel. Die völlig kaputte Straße nach Osten führt nur zu einem verschlafenen Dorf ohne Bahnhof.Morgen bedient keiner der umgebauten Lastwagenvon Westen her kommend die Strecke in Richtung Santiago de Kuba und von hier weg startet auch nichts und niemand. Nach einem kleinen Friedhof mit namenlosen Kreuzen führt noch eine Straße in die Berge und dort viel später zumeinst geheimen Hauptquartier der Guerillas, das Fidel dort 1958 nach einjähriger Flucht mit seinem stark dezimierten Haufen eingerichtet hat. Da könnten wir uns die Hütte Castros mit ihren sieben getarnten Fluchtwegen und den Sender der Rebellen ansehen. Der Weg dorthin sei gefährlich, hat uns eine der Kellnerinnen gewarnt, aber wir werden es nie herausfinden. Nach Bezwingung der ersten zwei Kilometer bringt die starke Steigung des unbefestigten Weges unser Moped an seine eng gesteckte Leistungsgrenze und wir müssen wieder umkehren. Ein paar verachtenswerte Gestalten spielen an den Tischen das Lied der Kakerlake und La Bamba, während wir zu Abend essen, die Gefährtin ist empört und will hier weg.

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