Freitag, 12. Januar 2024

 10.1., Puerto Morelos, Corozal

Ein langer Tag. Mitten in der Nacht auf, die Süße zum Flughafen scheiben. Fortan ist Stefsechef wieder auf sich selbst gestellt. Retour als Lone Star und das eigene Zeug packen, weiter nach Playa del Carmen, während es langsam hell und wärmer wird. Noch das Moped vom verräterischen Schlamm links säubern, dann abgeben und unbehelligt die Kaution ausfassen. Die nächste Etappe absolviere ich mit dem Bus, knappe sechs Stunden bis Chetumal nahe der Grenze zu Belice. Der sechsundsiebzig Jahre alte Amerikaner neben mir berichtet von einer kürzlichen Ufo- Sichtung seinerseits vom Dach seines Hauses aus. Mit seiner Kamera hätte er das Szenario festgehalten, aber aufgrund gefinkelter Technologie der Außerirdischen sei auf den Bildern rein gar nichts zu erkennen gewesen. Außerdem schwärmt er von einer neu entdeckten Online Dating-Plattform, wo ihm junge Damen freizügige Fotos zusenden. Mein Einwand, bei den Absendern handle es sich wohl eher um andere, weit weniger attraktive Personen, die ihn früher oder später um Kohle anhauen werden, schockt ihn nachhaltig. Der Zoll hat ihm seine THC-Bonbons konfisziert, sein Kater, eine offiziell zertifizierte Servicekatze zur Aufrechterhaltung der geistig-emotionalen Gesundheit, ist unlängst gestorben und seine Freundin hat ihn verlassen. 

Von Chetumal geht heute kein Bus mehr nach Belize und legt auch keine Fähre mehr ab. Mit zwei anderen Touris teile ich mir ein Taxi bis zur Grenze, von wo uns nach Erledigung der Formalitäten ein privater Pickup bis zum beschaulichen Küstenstädtchen Corozal mitnimmt, ein absoluter Glücksfall. Bei zwei Typen aus Missouri komme ich unter, beide zweimal geschieden, Freunde seit Kindheitstagen und seit kurzem stolze Hoteleigentümer. 

Noch Belice-Dollar abheben und zwei Kinderbiere exen, die lächerlichen Gebinde fassen gerade einmal 228ml, dann erledigt bötzn.


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