30.12., Tarrafal
Gewurl am Hauptplatz in Tarrafal, ein Versorgungsschiff hat Vorräte gebracht. Zusätzlich zu den vielen Fischen, die hier jeden Tag umgeschlagen werden, liegen Unmengen an Erdäpfeln und Zwiebeln auf den Gehsteigen. Frauen kaufen aus dem Auto, Fischer verkaufen aus Kübeln, das Kilo Fisch um zirka einen Euro.
Mit einem altersschwachen Kleinbus fahren wir nach Cachaco, vorbei am strategisch geparkten Feuerwehrauto der Gemeinde. Manchester Fire Service, lässt sich noch entziffern, die Kiste hat sicher auch schon fünfzig Jahre auf dem Buckel. Zum Telefonieren bleibt unser Fahrer mehrfach überland einfach mitten auf der Fahrbahn stehen, Safety first.
Gipfelsturm! Es gilt, den Monte Gordo zu bezwingen, den höchsten Hügel der Insel mit 1312 Metern. Im Zauberwald am Fuß des Berges machen Schatten und kühler Nebel, der in kompakten Schwaden auftritt, das Wandern erträglich. Mit Farnen behangene Drachenbäume und große Agaven säumen den Weg. Wie im botanischen Garten kommt man sich hier vor, ganz entzückend. Ausgesetzt dann die letzten Kehren den Bergrücken hoch und schon sind wir in einer Felsgipfelwelt über den Wolken mit bombastischem Rundumblick auf Tarrafal, das Meer und die benachbarten Inseln. Südlich von uns nur karge Felsenlandschaft, nördlich, wo sich immer die Wolken fangen und die Feuchtigkeit kondensiert, grüne Hänge und Wälder. Ein holpriges Herumgerutsche auf losem Alternativpfad retour, lockeres Auslaufen inmitten von Bananen, Zuckerrohr und Papayas zurück in der Ebene. Und jetzt reicht´s auch wieder mit Wandern für ein paar Jahre, sind wir uns später bei isotonischem Bier mit Cola einig, während der tägliche Fisch schon in der Pfanne brutzelt.
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