Samstag, 25. März 2023

 24.3., Fethiye, Levissi

Zweitausend Jahre alte, gewaltige Sarkophage mit spitzbogigen Deckeln stehen mitten auf der Straße, die Fahrspuren schlängeln sich um sie herum. In Privatgärten finden sich Felsgräber aus lykischer Zeit. Die Stadt ist quasi rund um diese Relikte entstanden, no fuck was given. Ein paar Kilometer weiter steige ich die Überreste von Steinstufen hoch in der ehemals griechischen Geisterstadt Levissi. Knapp zweihundert Jahre ist sie alt, mit Zisternen und ummauerten Gärten vor den heute verfallenen Häusern. Vor exakt hundert Jahren wurden die Einwohner nach Griechenland nahe Athen vertrieben. Ganz oben am Hang steht eine kleine Kapelle mit rundem Dach und Blick auf das Meer. Wie es sich für eine Geisterstadt gehört, ist niemand außer mir da, abgesehen von ein paar Geistern der damaligen Bewohner, die sich noch immer nicht von dieser Idylle trennen können. Feigenbäume wachsen jetzt in den zweitausend zweigeschossigen Häusern und ringsum blühen Blumen. Die Feuerstellen kann man noch erkennen und Reste von rotem oder blauem Anstrich. Eine der zwei großen Kirchen betrete ich unbefugt über eine Mauer, ein unwirkliches Erlebnis. Fast stolpere ich über eine äußerst geländegängige Schildkröte.

Das Tal der Schmetterlinge betrachte ich nur von oben, die Anfahrt über die Küstenstraße war schon lohnend genug, aber zur blauen Lagune hatsche ich noch. Der Strand am Weg dorthin ist voll mit Paraglidern, die sich hoch in die Lüfte schrauben, und Wohnwägen aus Rußland und Belgien. Die ersten Härtlinge, die ich im Wasser sehe, sind natürlich auch Russen. Drei Türken wollen mich zum Pokern überreden. Sicher nicht, den Schmäh kenne ich schon. 


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