26.3., von Fethiye nach Side
Auf den ersten Blick so, als ob noch Schnee liegen würde, erstreckt sich ein Tal voll mit Glashäusern rund um Kilik und Jesilköy vor mir, so weit das Auge reicht. Eigentlich bestehen nur mehr die ältesten Gewächshäuser aus Blech und Glas, ansonsten regiert die Plane. Mittendrin steht verloren eine kolossale, aber gänzlich unbeachtete, vermutlich Jahrtausende alte Ruine, ein Wunder, dass sie nicht schon abgerissen wurde. Lastwägen mit lächerlich hohen Aufbauten eiern herum. Keine Tunnels oder Unterführungen hindern sie daran und sonst dürfte sich auch niemand daran stoßen. Es wird nicht das letzte derartige Tal für heute bleiben, die Gewächshäuser müssen insgesamt in die Tausende gehen.
Wasser gibt es scheinbar keines. Menschen stehen mit Kanistern bei den öffentlichen Wasserleitungen an. Die Brücken, die ich den Tag über quere, führen über ausgetrocknete, schneeweiße Flusslandschaften, in denen jetzt Müll entsorgt wird.
Die Küstenstraßen heute sind allerdings zum Niederknien, Kurve um Kurve. Steil abfallende, einsame Traumbuchten neben beziehungsweise unter der Fahrbahn. Am Strand von Patara türmt sich später eine gigantische Sanddüne auf, so groß, man könnte wohl eine ganze Stadt mit ihr bauen. Aber ab dann wird´s übel. Von einem Wirten werde ich gelinkt, in der Hauptstadt Antalya schneidet mich eine Vollverschleierte mit Tunnelblick und in Side ist´s dann gar nicht mehr dufte, sondern so richtig gschissn. Scheinbar schämt sich sogar der Türke für diese Ecke, Side war an der Straße niemals angeschrieben. Schon jetzt bummvoll mit deutschen und englischen Gästen, ist alles entsprechend ausgeschildert und ausgerichtet, besonders die Schirmreihen am Strand. Beim l.idl. kaufe ich mir ein Bier, der Laden hat beinhart das gesamte Logo des Diskonters gefladert und wahllos die zwei Punkte im Namen platziert, ob ich in Lira oder Euro zahlen möchte. Damit setze ich mich in den Sand und schaue aufs Meer, das ist immer schön.
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