30.12., Isla Colon
Beim Ausfassen des Frühstücks an der Budel der Stammkantine wird bei der Zuweisung meines bestellten Kaffees auf mich Bezug genommen als el Gringo. Das gefällt mir gut, ich fühle mich wie Clint Eastwood im Nachmittagswestern, kurz bevor er einen versoffenen Banditen mit ungepflegtem Schnurrbart über den Haufen schießt, einfach so.
Dann lassen wir uns für jeweils einen Dollar auf die Isla Caranero übersetzen, die ist nur einen Fischwurf von unserer Insel entfernt. Hier hat im Jahre des Herrn 1502 Christoph Columbus aka Cristobal Colon, nach dem nicht nur ein Ei, sondern auch die Hauptinsel der Bocas benannt wurde, im Zuge seiner vierten und letzten Expeditionsreise seine Schiffe gewartet, ehe er am Weg heim nach Spanien ein Jahr auf Jamaica gestrandet und wenig später, vielleicht des ewigen Reggae und Einrauchens leid, 1506 endgültig in die ewigen Jagdgründe gesegelt ist.
Die spontan umgesetzte Inselumrundung bringt ein unverhofftes Abenteuer. Zuerst geht´s durch den Slum, wo die Insulaner inmitten von Dreck aller Art dicht an dicht in windschiefen Hütten aus Brettern und Wellblech hausen. Daran schließen nahtlos schöne und gepflegte Anwesen an, die, um dem allmählichen Wasseranstieg etwas entgegen halten zu können, schon mit gemauerten Deichen abgesichert sind. Weiter schlängelt sich der Pfad durch Sumpflandschaft, führt uns zu einsamen Buchten und Steilwänden. Ab und zu eine Rutschpartie einen lehmigen Abhang hinunter oder eine Passage hochklettern. Felsen im Meer, an die sich knorrige Bäumchen klammern, kleine Buchten mit angeschwemmten Korallenstöcken im Sand. Mangrovenbäume mit gewundenen Wasserwurzeln, als ob Reifen halb im Erdboden vergraben wären.
Niemand sonst die ersten eineinhalb Stunden, dann die ersten Surfer, die sich an recht hohen Wellen versuchen, und schließlich hat uns die Zivilisation wieder. Wir erreichen den Hauptstrand, der von Booten der Nachbarinseln angefahren wird. Heute ist Sonntag und das merkt man. Eine
eisgekühlte Kokosnuss, dann setzen wir wieder über auf Colon.
In der Apotheke gibt´s zwar nichts Brauchbares für meine Wimmerl, dafür aber ein ganzes Regal
mit giftig-bunten Zaubertränken. Kein Witz! Es gibt Tinkturen für Glück im Casino oder in der Lotterie, für mehr Kundschaft, sollte man ein Geschäft betreiben, gegen dunkle Mächte allgemein und für eine gute Aura. Die Säfte sind zur äußerlichen Anwendung bestimmt. Die Verkäuferin meint, nicht die Haut, sondern der Boden des Hauses müsse damit aufgewischt werden.
Beim Ausfassen des Frühstücks an der Budel der Stammkantine wird bei der Zuweisung meines bestellten Kaffees auf mich Bezug genommen als el Gringo. Das gefällt mir gut, ich fühle mich wie Clint Eastwood im Nachmittagswestern, kurz bevor er einen versoffenen Banditen mit ungepflegtem Schnurrbart über den Haufen schießt, einfach so.
Dann lassen wir uns für jeweils einen Dollar auf die Isla Caranero übersetzen, die ist nur einen Fischwurf von unserer Insel entfernt. Hier hat im Jahre des Herrn 1502 Christoph Columbus aka Cristobal Colon, nach dem nicht nur ein Ei, sondern auch die Hauptinsel der Bocas benannt wurde, im Zuge seiner vierten und letzten Expeditionsreise seine Schiffe gewartet, ehe er am Weg heim nach Spanien ein Jahr auf Jamaica gestrandet und wenig später, vielleicht des ewigen Reggae und Einrauchens leid, 1506 endgültig in die ewigen Jagdgründe gesegelt ist.
Die spontan umgesetzte Inselumrundung bringt ein unverhofftes Abenteuer. Zuerst geht´s durch den Slum, wo die Insulaner inmitten von Dreck aller Art dicht an dicht in windschiefen Hütten aus Brettern und Wellblech hausen. Daran schließen nahtlos schöne und gepflegte Anwesen an, die, um dem allmählichen Wasseranstieg etwas entgegen halten zu können, schon mit gemauerten Deichen abgesichert sind. Weiter schlängelt sich der Pfad durch Sumpflandschaft, führt uns zu einsamen Buchten und Steilwänden. Ab und zu eine Rutschpartie einen lehmigen Abhang hinunter oder eine Passage hochklettern. Felsen im Meer, an die sich knorrige Bäumchen klammern, kleine Buchten mit angeschwemmten Korallenstöcken im Sand. Mangrovenbäume mit gewundenen Wasserwurzeln, als ob Reifen halb im Erdboden vergraben wären.
Niemand sonst die ersten eineinhalb Stunden, dann die ersten Surfer, die sich an recht hohen Wellen versuchen, und schließlich hat uns die Zivilisation wieder. Wir erreichen den Hauptstrand, der von Booten der Nachbarinseln angefahren wird. Heute ist Sonntag und das merkt man. Eine
eisgekühlte Kokosnuss, dann setzen wir wieder über auf Colon.
In der Apotheke gibt´s zwar nichts Brauchbares für meine Wimmerl, dafür aber ein ganzes Regal
mit giftig-bunten Zaubertränken. Kein Witz! Es gibt Tinkturen für Glück im Casino oder in der Lotterie, für mehr Kundschaft, sollte man ein Geschäft betreiben, gegen dunkle Mächte allgemein und für eine gute Aura. Die Säfte sind zur äußerlichen Anwendung bestimmt. Die Verkäuferin meint, nicht die Haut, sondern der Boden des Hauses müsse damit aufgewischt werden.