Freitag, 14. Dezember 2018

13.12., Panama City
 
Wofür ist Panama noch bekannt, außer für seine Hüte und Papiere? Für seinen Kanal, genau. Den schauen wir uns heute an, genauer gesagt die Schleusenanlage in
Miraflores. Achtzig Kilometer haben sich zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts zuerst die Franzosen und dann die Amis voN der Karibik- bis zur Pazifikküste
durchgegraben, ein gigantisches Unterfangen über viele JahRzehnte. Sechsundzwanzig Höhenmeter müssen unterwegs überwunden werden, ein paar davon in Miraflores.
Noch nie zuvor gesehene Riesentanker stellen sich vor den zwei Meter dicken Toren an, einzeln werden sie von Elektroloks durch die Anlage gezogen, während pro
Hub eine Million Liter Regenwasser eingespeist werden. Eine Schleusung kostet so ein Containerschiff üppige 120.000 Dollar, auszahlen dürfte sich die Abkürzung
trotzdem. Ein pathetisches Filmchen zu Beginn der Führung veranschaulicht, wie ungeheuer stolz die Panamesen auf ihren Kanal sind, obwohl sie ihn gar nicht selbst
gebaut haben. Am Weg heim schwärmt uns ein deutsches Pärchen von Kolumbien vor, wir sollen Panama am besten gleich hinter uns lassen und umgehend nach Osten ziehen.
Nono, vom Hudeln kommen die Kinder. Wir werden uns morgen auf die La Blas-Inseln absetzen, im Norden vor der karibischen Küste gelegen. Eine Matratze im Sand,
bereitgestellt von irgendwelchen kommerzialisierten Indianern, gibt´s schon um sechzig Dollar. Und das ist ein Schnäppchen, Schmäh ohne. Wasser etc. muss man sich
selbst mitnehmen,irgendwo hängt hoffentlich ein gemeinschaftlicher Schlauch mit Brackwasser für die hygienische Grundversorgung. Ena hat von dieser Inselgruppe nur
das beste gehört und ich bin willenloses Gemüse und obendrein gespannt, warum trotzdem alle dorthin wollen. Ob es auf San Blas Strom oder gar Internetz gibt, kann
ich nicht sagen, wir werden mindestens drei Nächte bleiben. Ein Cocktail mit Rosmarin geht sich heute noch aus und zum Abendessen eine Linsensuppe mit Cassava, unser
Fahrer holt uns morgen um 5.30 ab.

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