Samstag, 15. Februar 2020

13.-14.2., von Chiang Rai nach Chiang Mai, von Chiang Mai nach Mae Hong Son
Der erste Eintrag ist mir irgendwie abhanden gekommen, Dreck! Noch einmal schreib ich ihn sicher nicht. Jedenfalls bin ich nach Chiang Mai gefahren und habe ihm bewährten Guesthouse gebötzt, Tags darauf geht's weiter mit dem Mae Hong Son Loop. Die ersten fünfzig Kilometer bis zum Nationalpark sind wieder extrem fad. Wie ein paar mal Straßhof auf und ab, nur vierspurig. Dort angekommen, muß ich umgerechnet zehn Euronen Eintritt pecken, aber bitte sehr, dafür wird´s ab jetzt wenigstens richtig schön. Zuerst fetze ich hoch zu Thailands höchstem Hügel, dem Doi Inthanon mit lächerlichen zweitausendsechshundert Metern, dann bleibe ich noch bei insgesamt drei Wasserfällen hängen. Vom Dorf Mae Chaem kann ich den Weg nach Mae Sariang nicht finden, also fahre ich gleich weiter nach Mae Hong Son, noch einmal hundertsiebzig Kilometer nordwestlich. Spät isses schon, die Straße besteht nur aus Kurven und irgendwann wird´s sehr finster. Spätschicht in den Bergen, schlecht. Keine Leitpfosten, nur kleine Baustellenreflektoren auf der Fahrbahn am Straßenrand. Sobald die Sonne weg ist, wird´s außerdem richtig kalt. Also schnell alle T-Shirts angezogen und noch das Tuch umgebunden, statt der Sonnenbrille muß der Restlichtverstärker mit den orangenen Gläsern herhalten. Das Visier vom Helm ist nämlich ebenfalls verdunkelt und ohne Augenschutz geht´s nicht wegen der Viecher und dem Fahrtwind. Ich muß noch den gesamten Nationalpark queren, nur mehr Berggegend ohne Siedlungen und somit auch kein Verkehr mehr. Das einzige Licht und kurzfristig Wärme liefern die weiträumigen Flurbrände links und rechts der Straße, etwas spooky in finsterster Nacht. Ganz selten brennen auch Bäume, sonst brennt hauptsächlich das Gras in weiten Schneisen. Untertags habe ich nur ein Löschfahrzeug gesehen, das hat rund um ein Haus gelöscht, sonst scheint das Ganze wahrscheinlich normal zu sein. Die Luft ist jedenfalls dick und brennt in den Augen und ich bin erledigt, als ich endlich in der Distriktshauptstadt ankomme. So viele Kurven und Kehren. Dort fahre ich gleich an einer Straßensperre vorbei ind direkt in einen riesigen Kirtag, aus dessen Massen ich mich erst wieder mühsam befreien muss. Tausende Einheimische flanieren dicht gedrängt die mit Standln gesäumte Hauptstraße entlang. Vielleicht auch wegen des Festivals finde ich so schnell kein Zimmer mehr, bleibt nur mehr ein Bett im Schlafsaal des Station Hostels. Soll sein, Hauptsache ein Platz zum Schlafen.
Am Kirtag drängt sich die Jugend vor Schießbuden und Bingo-Zelten. Geldpreise warten auf diejenigen, die es schaffen, am Boden liegende Flaschen mit wie Frisbees geworfenen Plastikkörben zu bedecken. Man kann kleine Zierfische kaufen und in Kinderplanschbecken aussetzen, mit kleinen Schaufelbooten fahren oder sich in einem Gruselverschlag fürchten, dazu gibt´s noch Verkaufs- und Fressstände, eine Konzertbühne, lautstarke Verlosungen. Meine Palatschinke mit Käse und Ei wird wie selbstverständlich mit picksüsser Kondensmilch übergossen, andere Länder.

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