18., 19.2., Mae Salong, Chiang Rai
Hin und wieder einen Tag Urlaub braucht man auch im Urlaub, oder? Gestern war so ein Tag. Ein kleiner Ausflug zu einem Aussichtspunkt und einem Tempel, das war´s im Großen und Ganzen. Gemeinsam mit vielleicht infizierten chinesischen Reisegruppen die schmuddeligen Dörfer irgendwelcher Hinterwäldler zu besuchen, war mir dann doch zu blöd. Teeplantagen und Trocknungsanlagen kenne ich schon und die generelle Reiseplanung und Rekreation darf ja auch nicht zu kurz kommen. Aber heute geht´s weiter mit Vollgas, für drei Kilometer. Gleich außerhalb von Mae Salong mache ich mal Frühstückspause mit Blick auf in Terrassen angelegte Teesträucher und trinke einen guten Kaffee, jawoll. Dann zische ich die traumhafte Bergstraße weiter durch Bambuswälder hindurch, die Serpentinen rauf und runter, hoch über den diesigen Tälern. Kein Verkehr, nur stellenweise das Laub und hier im Norden vermehrt auch Sand und Fahrbahnschäden zeigen gelegentlich, wenn schon nicht die Grenzen der Physik, dann zumindest die persönlichen Grenzen der fahrerischen Fähigkeiten auf und mahnen zu angepasstem Tempo.
Drei Mönche sitzen am Fluß, die Bäume blühen. Überall hängen Konterfeis des neuen Königs, der nicht ganz so pragmatisch wie sein Vorgänger zu sein scheint. Seinen Pudel hat er einst zum Luftwaffengeneral ernannt, eine interessante Entscheidung. Tiere werden in ihren Fähigkeiten ja oft unterschätzt. Wie er umkam, weiß ich nicht. Jedenfalls wurde der General im Rahmen einer viertägigen buddhistischen Zeremonie beigesetzt. Das halte ich für angemessen. Drei bis fünfzehn Jahre Häfm stehen in Thailand übrigens auf Majestätsbeleidigung und es sitzen genug Leute ein. Für mich geht das alles in Ordnung, ich schätze den König sehr.
Zurück in Chiang Rai klappere ich noch einmal alle Reiseagenturen ab, ob es vielleicht Interessenten für Wanderungen gäbe. Niemand! Wie gibt´s das? Was machen die Leute hier? Ich verstehe das alles nicht.
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