Mittwoch, 28. Dezember 2016


20.-25.12., Ranong, Koh Payam

 

Eindeutig zu viel Thaifood die letzten Tage. Im Tesco gibt’s eine Pizzeria, die wird von uns gestürmt. Die Tabascosauce dort schmeckt lächerlich mild, wir haben uns mittlerweile an die Schärfe gewöhnt. Am Normal Boat zurück auf die Insel sind schon wesentlich mehr Touristen, die Saison dürfte endlich in die Gänge kommen. Ein armer Thai muss noch in die Drecksbrühe reinhüpfen und zur Schiffsschraube abtauchen, weil sich ein Stück Stoff in ihr verfangen hat, ehe wir für eine weitere Woche zur ereignislosen Inselidylle Koh Payams zurückkehren können. Ab und zu gurken wir im Lauf der nächsten Tage ziellos in der Gegend herum, selten beehren wir subkulturelle Tanzveranstaltungen mit unserer Anwesenheit. Und natürlich werden Travellex und ich wieder raus zum Fischen fahren und natürlich werden wir mit leeren Händen zurückkehren, obwohl wir mit unseren ausgeworfenen Blinkern im Schlepp ausgiebig die Bucht abfahren. Zwischen dem Meer und dem grauen Himmel ist kein Horizont mehr auszumachen. So verbringen wir die Tage losgelöst von Zeit und Raum, bis die Monotonie unseres Daseins mit der Ankunft Enas und ihrer Partie ein jähes Ende findet. Für eine lächerliche Woche ist Freundin Arta mitgekommen, knappe drei Wochen konnten sich die Gefährtin und ihre Schwester Edina von heimischen Zwängen freimachen. Das bedeutet in erster Konsequenz die Wiederholung der gesamten verfügbaren Inselaktivitäten im Zeitraffer und auch danach Reisen auf japanische Art. Nach einem Crashkurs in Sachen „Erstkontakt mit einem Ufo namens Moped für Unbedarfte und Grobmotoriker“ erkunden wir ausgiebig die hiesigen Highlights wie den pittoresken Felsen mit den drei Löchern oder den einsamen Strand mit der Schaukel. Am Weg zum Monkeybeach klopfen die Affen wie im Steinbruch mit einem Felsbrocken in der Hand kollektiv Nüsse auf und die Mönche finden endlich wieder dankbare Abnehmer für ihre ausgegebenen Armbändchen. Bis auf einen gewaltigen Regenguss, der uns am Weg heim bis auf die Knochen durchnässt, wird auch das Wetter endlich deutlich besser. Kurz sich auftuende Zeitfenster der Untätigkeit nütze ich eiligst für Stärkungen mit aus der Heimat mitgebrachten Wurstwaren oder Weihnachtskeksen. Das Fest unseres Erlösers, Fleisch gewordenes Lendenprodukt infolge fragwürdiger Befruchtung einer nichtsahnenden Jungfrau durch einen heiligen Geist, wird heuer mit püriertem Fisch im Bananenblatt und anderen Schmankerln gefeiert, ehe wir uns eingedenk der gelungenen Hausgeburt in der Big Tree Road unter Sternen dem elektronisch untermalten Gesellschaftstanz hingeben. Alex zieht irgendwann weiter nach Australien und wird am Pier gebührend von der Saitong-Community verabschiedet und wir Zurückgebliebenen besuchen noch ein Konzert der thailändischen, durch Räucherwerk stets tiefenentspannten Reggaeband  Job to do, bevor auch wir weiterziehen.

 

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