Montag, 5. Dezember 2016



30.11., Von Ristong nach Hemichupachan
Der frühmorgendliche Gang zum Plumpsklo macht mehr als wach, zur Belohnung gibt´s dampfenden Tee im Speisesaal. Vier alte Mönche brummen kehlig Mantras vor sich hin, während wir uns gemeinsam aus einem zerbeulten Topf mit dampfender Ladhaki Soup bedienen. Der Name der Rose, reloaded. Nach ein paar Minuten kommen zwei Kinder und lassen sich einen Kübel voll davon auffüllen, die Ration für den Nachwuchs. Die Mönche schlurfen in ihren Schlapfen davon, wir kämpfen uns einen steilen Pass hoch und dann die ganze Länge wieder runter, Bergwandererschicksal. Wir gehen zu Titi, einem zweiundsiebzig Jahre alten ehemaligen Oberlehrer. Bei Tee und Chang politisieren wir eifrig und er beschwört immer wieder den Buddhismus als einzige friedliche Weltreligion. Pakistan und die Moslems generell kommen in seiner Einschätzung weniger gut weg, auch keine Überraschung. Saukalt isses trotz einer übergeworfenen Decke und obwohl der kleine Holzofen schon seit geraumer Zeit brav vor sich hin wummert. Antonio,  ein schweizer Botaniker, gesellt sich zu uns, der kommt hier schon seit fünfundzwanzig Jahren her. Beide kämpfen wir mit unserem Hochdeutsch, eine Kanne Chang erleichtert das Unterfangen. Suppe mit Brocken vom Hammel wärmt mich endlich nachhaltig und später schwere Yakdecken, daß man sich kaum umdrehen kann. Dafür ist das Bett zu kurz. In der Nacht schneit es.

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