30.11., Von
Ristong nach Hemichupachan
Der
frühmorgendliche Gang zum Plumpsklo macht mehr als wach, zur Belohnung gibt´s
dampfenden Tee im Speisesaal. Vier alte Mönche brummen kehlig Mantras vor sich
hin, während wir uns gemeinsam aus einem zerbeulten Topf mit dampfender Ladhaki Soup bedienen. Der Name der
Rose, reloaded. Nach ein paar Minuten kommen zwei Kinder und lassen sich einen
Kübel voll davon auffüllen, die Ration für den Nachwuchs. Die Mönche schlurfen
in ihren Schlapfen davon, wir kämpfen uns einen steilen Pass hoch und dann die
ganze Länge wieder runter, Bergwandererschicksal. Wir gehen zu Titi, einem
zweiundsiebzig Jahre alten ehemaligen Oberlehrer. Bei Tee und Chang
politisieren wir eifrig und er beschwört immer wieder den Buddhismus als
einzige friedliche Weltreligion. Pakistan und die Moslems generell kommen in
seiner Einschätzung weniger gut weg, auch keine Überraschung. Saukalt isses trotz
einer übergeworfenen Decke und obwohl der kleine Holzofen schon seit geraumer
Zeit brav vor sich hin wummert. Antonio,
ein schweizer Botaniker, gesellt sich zu uns, der kommt hier schon seit
fünfundzwanzig Jahren her. Beide kämpfen wir mit unserem Hochdeutsch, eine
Kanne Chang erleichtert das Unterfangen. Suppe mit Brocken vom Hammel wärmt
mich endlich nachhaltig und später schwere Yakdecken, daß man sich kaum
umdrehen kann. Dafür ist das Bett zu kurz. In der Nacht schneit es.
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