10.- 13.12., Koh Payam
Mit dem australischen Pärchen im
Schlepp absolvieren wir die wenigen Sehenswürdigkeiten der Insel. Ein Vormittag
unter Nichtschwimmern am Monkey Beach
zum Beispiel. Am Strand turnen unbeeindruckt kleine Makaken auf den Felsen in
Wassernähe herum und suchen nach Essbarem, während Longtailboote asiatische Touristen im Zuge ihrer gebuchten Schnorchelausflüge
hierher bringen. Die ausrangierten Lkw-Motoren am Heck der Boote sind so laut
sind, dass ich sie, wenn sie früh am Morgen ihre ersten Gäste auch an unsere
Bucht bringen, die ersten Tage vom Bett aus mit Hubschraubern verwechselt habe.
Die heimischen Touristen sind zu ihrer Sicherheit durchgehend mit Schwimmwesten
unterwegs. Sie tragen sie sogar am Strand beim Picknick und das nicht ohne
Stolz. Die Styroporcontainer lassen die Schädeln dann meistens liegen, setzen
sich frohgemut die Leihmasken auf und hundeln im Rudel aufgeregt in der Bucht
herum. Die kann man ganz gut mit einer gefluteten Sandkiste vergleichen, es
gibt hier absolut nichts zu sehen. Und selbst wenn da irgendetwas wäre, ein
Walhai vielleicht, die Sichtweite beträgt durch den aufgewirbelten Sand keine
fünf Zentimeter. Trotzdem sind alle happy und ziehen ein Weilchen später aufgeregt
weiter, zur nächsten Bucht.
Einmal gehe ich Blut spenden. Also
eigentlich gehe ich Haare schneiden aber der Friseurverschlag ist so
gelsenverseucht, dass der einzige Unterschied darin liegt, dass ich nach der
Behandlung kein Paar Frankfurter serviert bekomme, so wie beim Roten Kreuz
sonst üblich. Blass wie ein geschorener Albino mit Masern verlasse ich die
Brutstätte, während die ganzkörperverhüllte Haarstylistin meine Geldscheine
zählt. Dann das Eröffnungsfest der Boat Bar am Long Beach. Das Wasser steht so
hoch, dass es die mit Sandsäcken mühsam verstärkten Terrassen der Restaurants am
Weg schon weggespült hat. Das Fest selbst verläuft erwartungsgemäß. Die Feuershow zu
Beginn ist bemüht, die Rumpfform des großen Daches auch. Die Musik ist der
Dreck. Ab und zu spiele auch ich ein Liedchen auf der Darmflöte, wenn ich das
Thaifood wieder einmal nicht vertrage, das klingt dann ganz ähnlich. Entlang
der Straße zum Monkey Beach hat ein Italiener mit Snookertisch und frischem Tiramisu
aufgesperrt, sollte man der Curries irgendwann überdrüssig werden. Für die
Pizzen wird doch tatsächlich roher Teig in Pfannen gedrückt und dann nach
Wunsch belegt, das Ergebnis ist dementsprechend. Warum gehen wir dort auch hin,
das Essen im Saithong ist wie immer ausgezeichnet. Fisch, Shrimps, Squid, selbst
gemachtes Brot, Glasnudelsuppe, Pilze aller Art. Dazwischen esse ich köstliche Mangos
vom Markt und lese schimmelige Bücher in meiner Hängematte. Nicht ohne sie
vorher auszuschütteln, Travellex hat vor ein paar Tagen eine Schlange vor meiner
Hütte gesehen. Einmal hockt immerhin ein roter Frosch in der Matte und schaut
blöd. Eichhörner trippeln am Dach herum und irgendetwas zerrt während der Nacht
meine Mangokerne aus dem Mistkübel und frisst Teile meiner Seife. Ich hätte ja
auch geröstete Cashews und getrocknete Marillen aus Indien aufzuwarten, aber
nur für offiziellen Besuch. Travellex kann es jedenfalls nicht gewesen sein,
der beschwert sich selbst über respektlose Ratten in seiner Hütte. Er hätte
kein Auge zugetan und die Ratten hätten sogar versucht, die Türe zum Schlafraum
aufzudrücken. Scheinbar zu viele schlechte Filme gesehen, der Arme. Heute Nacht
wird er jedenfalls Fallen aufstellen, man darf gespannt sein.
1 Kommentar:
Das mit der Pizza klingt echt super. Was für eine Hängematte hast du dort? Ich habe mir erst letztens eine gekauft von http://haengemattenshop.com/ und bin voll damit zufrieden. Ich lese auch viele Bücher darin (jedoch nicht schimmlige haha).
LG,
Katja
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