7.12.,
Bangkok
Bis Mittag
bötzen wir unterm altersschwachen Ventilator und dann endlich eine Dusche unter
ungewohnten Bedingungen. Kaltes Wasser bei schwüler Hitze und zwei Hände frei,
lovely. Ansprechender Kaffee lässt den gestrigen Kübel beinahe vergessen, wir
haben auch einiges vor. Das Busticket für die Nachtfahrt runter nach Ranong organisieren,
Geld zu gefälligem Kurs wechseln, ein paar Shirts shoppen, All you can eat im Einkaufszentrum von Panglao, das kulinarische
Highlight eines Aufenthaltes in Bangkok. Die Busfahrt dorthin hätten wir uns aber
sparen können. Fassungslos müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass das beste
Restaurant des Universums für immer zugesperrt hat. Traurig löffeln wir faden Reis in
einer Suppenküche, bevor wir den Nachtbus besteigen. Zwei alte Deutsche jammern
uns voll, es gäbe im Umkreis des Bahnhofes nirgends Bier zu kaufen und verstehen
nichts, absolut nichts von dem, was wir ihnen antworten, auch als wir uns
anfänglich noch richtig Mühe geben. „Hääh? Waas? Was sagt der?“ Entgeistert
schauen sie sich an, während Travellex mühsam ein paar Brocken Hochdeutsch aus
seinem Repertoire hervorkramt. „Vielleicht, weil der König unlängst gestorben
ist?“ „ Waaas? Was ist?“ Wir lassen das Gesindel stehen und versuchen bis zum
mitternächtlichen Stopp an einer Raststation etwas zu schlafen. Dort schreit
eine Angestellte irgendwas in ihr Megaphon. Vielleicht, dass man in ihrem
Restaurant besser nicht essen sollte, man solle sich nur das verschissene Häusl
und die dreckige Küche ansehen. Travellex lässt sich nicht beirren, die Jause ist ja im
Fahrpreis inkludiert. Tapfer schlürft er eine trübe Schale Reiswasser, die an
eine Notration des Vietkong 1970 erinnert, und stopft sich mit kleinen
getrockneten Fischen und alten Eiern voll.
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