Samstag, 10. Dezember 2016



7.12., Bangkok
Bis Mittag bötzen wir unterm altersschwachen Ventilator und dann endlich eine Dusche unter ungewohnten Bedingungen. Kaltes Wasser bei schwüler Hitze und zwei Hände frei, lovely. Ansprechender Kaffee lässt den gestrigen Kübel beinahe vergessen, wir haben auch einiges vor. Das Busticket für die Nachtfahrt runter nach Ranong organisieren, Geld zu gefälligem Kurs wechseln, ein paar Shirts shoppen, All you can eat im Einkaufszentrum von Panglao, das kulinarische Highlight eines Aufenthaltes in Bangkok. Die Busfahrt dorthin hätten wir uns aber sparen können. Fassungslos müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass das beste Restaurant des Universums für immer zugesperrt hat. Traurig löffeln wir faden Reis in einer Suppenküche, bevor wir den Nachtbus besteigen. Zwei alte Deutsche jammern uns voll, es gäbe im Umkreis des Bahnhofes nirgends Bier zu kaufen und verstehen nichts, absolut nichts von dem, was wir ihnen antworten, auch als wir uns anfänglich noch richtig Mühe geben. „Hääh? Waas? Was sagt der?“ Entgeistert schauen sie sich an, während Travellex mühsam ein paar Brocken Hochdeutsch aus seinem Repertoire hervorkramt. „Vielleicht, weil der König unlängst gestorben ist?“ „ Waaas? Was ist?“ Wir lassen das Gesindel stehen und versuchen bis zum mitternächtlichen Stopp an einer Raststation etwas zu schlafen. Dort schreit eine Angestellte irgendwas in ihr Megaphon. Vielleicht, dass man in ihrem Restaurant besser nicht essen sollte, man solle sich nur das verschissene Häusl und die dreckige Küche ansehen. Travellex lässt sich nicht beirren, die Jause ist ja im Fahrpreis inkludiert. Tapfer schlürft er eine trübe Schale Reiswasser, die an eine Notration des Vietkong 1970 erinnert, und stopft sich mit kleinen getrockneten Fischen und alten Eiern voll.

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