Donnerstag, 16. Februar 2017



11.2., Baá, Nemberala
Ein LKW nimmt mich vom Flughafen mit nach Baá, einer kleinen Hafenstadt an der Westküste der Insel. Das läuft fast wortlos ab. Der Fahrer bleibt neben mir stehen, als ich die Straße entlang latsche, ich steige ein und sondere ein schafsgleiches Baá ab. Er nickt und bedeutet mir nach ein paar Minuten, wieder auszusteigen. Ich gebe ihm ein Scheinchen, er deutet noch in eine Richtung, wo ich das Zentrum vermute. In einer Werkstatt finde ich jemanden, der mir sein Moped für ein paar Tage verleiht, aber erst, nachdem ich ihm meinen Pass als Pfand anbiete. Eineinhalb Stunden fahre ich durch das Landesinnere zur südöstlichen Küste nach Nemberala, das ein vorgelagertes Riff zur Homebase der australischen Surfercommunity gemacht hat und wo ich mir entsprechende Infrastruktur auch außerhalb der Saison erwarte. Traumhaftes Wetter, Inselatmosphäre. Luftiges, weites Land. Große Grasflächen wie Golfplätze mit von Ziegen, Pferden und Kühen kurz gestutztem Rasen mit kleinen Sandbunkern und vereinzelt Palmen. Weniger Leute, kleinere Siedlungen. Kein „Mister, Mister!“ mehr, nur mehr verhaltenes Grinsen. In Nemberala liegt erwartungsgemäß noch alles im Dornröschenschlaf, aber rechtzeitig zum Sonnenuntergang finde ich noch eine Hütte im Kampung Resort. Heute mit mir auf der Insel gelandet und über verschlungene Pfade ebenfalls hierhergekommen ist  der Schweizer Matthias, auf Urlaub nach vier Monaten Zivildienst bei Jakarta. Dort hat er im Auftrag einer Schweizer Stiftung Entwicklungshilfe für ein Agrarunternehmen betrieben. Ein Bier und das Ende des Sonnenuntergangs am Strand, häuslich einrichten in meiner Hütte mit schönem Freiluftsanitärbereich und morschem Lattenrost, dem meine neunzig Kilo gleich den Rest geben.  

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