11.2., Baá,
Nemberala
Ein LKW
nimmt mich vom Flughafen mit nach Baá, einer kleinen Hafenstadt an der
Westküste der Insel. Das läuft fast wortlos ab. Der Fahrer bleibt neben mir
stehen, als ich die Straße entlang latsche, ich steige ein und sondere ein
schafsgleiches Baá ab. Er nickt und bedeutet mir nach ein paar Minuten, wieder
auszusteigen. Ich gebe ihm ein Scheinchen, er deutet noch in eine Richtung, wo
ich das Zentrum vermute. In einer Werkstatt finde ich jemanden, der mir sein Moped
für ein paar Tage verleiht, aber erst, nachdem ich ihm meinen Pass als Pfand
anbiete. Eineinhalb Stunden fahre ich durch das Landesinnere zur südöstlichen Küste
nach Nemberala, das ein vorgelagertes Riff zur Homebase der australischen
Surfercommunity gemacht hat und wo ich mir entsprechende Infrastruktur auch
außerhalb der Saison erwarte. Traumhaftes Wetter, Inselatmosphäre. Luftiges,
weites Land. Große Grasflächen wie Golfplätze mit von Ziegen, Pferden und Kühen
kurz gestutztem Rasen mit kleinen Sandbunkern und vereinzelt Palmen. Weniger
Leute, kleinere Siedlungen. Kein „Mister, Mister!“ mehr, nur mehr verhaltenes
Grinsen. In Nemberala liegt erwartungsgemäß noch alles im Dornröschenschlaf,
aber rechtzeitig zum Sonnenuntergang finde ich noch eine Hütte im Kampung
Resort. Heute mit mir auf der Insel gelandet und über verschlungene Pfade
ebenfalls hierhergekommen ist der Schweizer
Matthias, auf Urlaub nach vier Monaten Zivildienst bei Jakarta. Dort hat er im
Auftrag einer Schweizer Stiftung Entwicklungshilfe für ein Agrarunternehmen
betrieben. Ein Bier und das Ende des Sonnenuntergangs am Strand, häuslich
einrichten in meiner Hütte mit schönem Freiluftsanitärbereich und morschem
Lattenrost, dem meine neunzig Kilo gleich den Rest geben.
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