2.2.,
Hirang
So liege
ich herum und schaue auf das Meer, auf Pantar und die Fischerboote, die ab und
an vorbeischaukeln. Der Strand ist unerwartet sauber. Den angeschwemmten Müll
verbrennt Walter, er dürfte sich aber im Rahmen halten. Am Gelände hat Martinus
Mais, mit schwarzen Fähnchen markierte Melonen und Papayabäume angebaut. Er
zupft Unkraut, befüllt die Wassertonnen am Klo und in der Küche mit
Brunnenwasser, kocht, wäscht noch einmal meine Wäsche und noch so einiges
mehr. Zehntausend Juros hat Walter bis
jetzt investiert und das Projekt steht erst am Anfang. In einer der drei Hütten
wohnt Martinus, in der zweiten wohnen Walter und Tia, in der letzten ich.
Sollten Gäste kommen, müssten sie in den Giebel von Martinus´ Hütte übersiedeln.
Wird noch mehr Platz benötigt, zieht Martinus in die Küche und sie ins Zelt.
Vierzig Minuten entfernt im Hinterland steht das kleine Dorf, von dem selten Fischer,
Schulkinder oder verhungerte Hunde vorbeischauen. Jeder schnorrt Walter wegen
irgendetwas an. Einer braucht einen neuen Motor, ein anderer hätte gerne ein
Handy aus Europa. Eine Tauchtaschenlampe wäre auch fein. Zum Frühstück und auch
später gibt es gebratenen Reis und Erdäpfel mit einem Ei und darüber geriebenem
Käse. Vorläufig nur ein Solarpaneel speist ab Einbruch der Finsternis fünf Energiesparlampen.
Erstaunlicherweise funktioniert das auch einigermaßen, wenn es so wie heute
durchgehend bedeckt ist. Mehr als drei, maximal vier Stunden sind aber ohne
Sonne nicht drin und da ist noch kein Gerät geladen. Am Nachmittag beschnorchle ich mit Flossen aus
dem Fundus das kleine Hausriff. Eine starke Strömung zieht vorbei und das Vulkangestein
durchsetzt nicht nur den Sandstrand sondern bildet auch unter Wasser Gräben mit
kleinen Steilwänden, hinter denen sich die Fische vor der Brandung verstecken.
Wenig Fische allerdings, denen wird hier nachgestellt. Maiskolben zur Jause, lesen,
dösen.
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