25.2.,
Dorrigo, Tamworth
So um drei
Uhr morgens spannen wir schlaftrunken die zweite Plane über das Zelt, es regnet
natürlich. Lästige Fliegen ärgern uns, während wir das nasse Zeug nach
Sonnenaufgang zum Trocknen auflegen, dann brechen wir auf. Hügeliges Weideland,
auf dem schwarze Rinder grasen, ganz selten ein paar Schafe. Weitläufige Farmen,
Weidezäune. Travelex hat vor einigen Jahren eine durchfahren, die war so groß
wie Belgien. Nur mehr vereinzelt stehen Bäume inmitten des natürlich gestutzten
Graslandes, Billabongs, das sind
kleine Wasserlöcher, ein paar Felsen. In Armidale, der höchsten Stadt
Australiens, sehe ich einen Tanklastwagen, Rädchen des gerade operierenden Bushfire Helicopter Support. An die fünfzig
Brände gilt es in New South Wales, dem Bundesstaat, in dem wir uns gerade
aufhalten, zu löschen. Wir cruisen weiter nach Tamworth, beworben als australische
Hauptstadt der Countrymusik, wo wir uns bei ein paar Victoria Bitter eine Band mit Cowboyhüten und Fransenjacken anhören
möchten und wo wir die nächste Nacht verbringen werden. Am Campingplatz noch
jeder ein halbes Kilo Steak, bevor wir in die Stadt schauen. Guns and Ammo-Shops, altmodische Läden
mit altmodischer Werbung. Your local
bloke, Taking the sting out of buying.
Es ist acht Uhr abends und die Straßen sind wie ausgestorben. Alle Lokale haben
den Charme von Wettcafes. Hunderennen werden auf Reihen von Fernsehern ausgestrahlt
und in dem Club, den wir uns aussuchen, ein Fußballspiel, wo sich gerade ein Schwarm
Kakadus auf dem Rasen niedergelassen hat. Drei Typen spielen bemühten Rock vor
gelangweiltem Publikum. Vielleicht zehn Zuhörer sitzen und nippen an winzig kleinen
Gläsern, kein Applaus. Ausnahmslos alle Männer und Frauen sind ausgefressen.
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