27.2.,
Katoomba
Regen und stürmischer
Wind die ganze Nacht hindurch, erst gegen Mittag reißt es endlich auf. Das Zelt
steht zwar noch, aber das meiste Zeug ist nass. Ich werde den Umstand, dass es
unumstößlich immer regnet, wenn ich einmal zelten bin, als neu entdecktes Naturphänomen
bei der Österreichischen physikalischen Gesellschaft einbringen, sobald ich
wieder daheim bin. Nach Besichtigung der bemühten Wasserfälle, die vom
Bergplateau, auf dem wir uns befinden, in Richtung des tausend Meter unter uns
liegenden Hunter Valleys runterplätschern,
gehen wir mit Horden von Asiaten die oberen Klippen des Canyons entlang, bis
wir an den Selfiesticks vorbei einen guten Blick auf die Three Sisters, einer besonders bei den Aborigines spirituell hoch
im Kurs stehenden Felsformation bestehend aus drei Felsnadeln, haben. Das
Gebirge der Blue Mountains ist Teil der Great
Dividing Range, einer beeindruckenden Bergkette, die sich ein paar tausend
Kilometer von Norden nach Süden erstreckt. Man könnte hier wunderbar wandern,
wäre das Wetter nicht so bescheiden. So klettere ich nur die Furber Steps durch tropfenden Urwald runter
zur Talstation der Scenic Railway,
der steilsten Standseilbahn der Welt mit einer Steigung von über fünfzig Grad,
die mich wieder nach oben bringt, nachdem ich durch ein Schaufenster einen
Blick in ein stillgelegtes Kohlebergwerk werfen durfte. Betreten strengstens
verboten, man könnte sich schmutzig machen oder verkühlen. Auch vor einer Uneven Surface und Slippery Ground wird der Wanderer alle paar Meter gewarnt,
willkommen im Wald. Für´s Abendessen erstehen Travelex und ich einen schon
fertig gebratenen Gummiadler, dessen Haut extrem chemisch schmeckt. Die durch
den Arsch des Chemieopfers eingespritzte Industriesauce, die gerne eine Semmelfüllung wäre, ist
ebenfalls widerwärtig. Regen bei vierzehn Grad.
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