Dienstag, 28. Februar 2017



27.2., Katoomba
Regen und stürmischer Wind die ganze Nacht hindurch, erst gegen Mittag reißt es endlich auf. Das Zelt steht zwar noch, aber das meiste Zeug ist nass. Ich werde den Umstand, dass es unumstößlich immer regnet, wenn ich einmal zelten bin, als neu entdecktes Naturphänomen bei der Österreichischen physikalischen Gesellschaft einbringen, sobald ich wieder daheim bin. Nach Besichtigung der bemühten Wasserfälle, die vom Bergplateau, auf dem wir uns befinden, in Richtung des tausend Meter unter uns liegenden Hunter Valleys runterplätschern, gehen wir mit Horden von Asiaten die oberen Klippen des Canyons entlang, bis wir an den Selfiesticks vorbei einen guten Blick auf die Three Sisters, einer besonders bei den Aborigines spirituell hoch im Kurs stehenden Felsformation bestehend aus drei Felsnadeln, haben. Das Gebirge der Blue Mountains ist Teil der Great Dividing Range, einer beeindruckenden Bergkette, die sich ein paar tausend Kilometer von Norden nach Süden erstreckt. Man könnte hier wunderbar wandern, wäre das Wetter nicht so bescheiden. So klettere ich nur die Furber Steps durch tropfenden Urwald runter zur Talstation der Scenic Railway, der steilsten Standseilbahn der Welt mit einer Steigung von über fünfzig Grad, die mich wieder nach oben bringt, nachdem ich durch ein Schaufenster einen Blick in ein stillgelegtes Kohlebergwerk werfen durfte. Betreten strengstens verboten, man könnte sich schmutzig machen oder verkühlen. Auch vor einer Uneven Surface und Slippery Ground wird der Wanderer alle paar Meter gewarnt, willkommen im Wald. Für´s Abendessen erstehen Travelex und ich einen schon fertig gebratenen Gummiadler, dessen Haut extrem chemisch schmeckt. Die durch den Arsch des Chemieopfers eingespritzte Industriesauce, die gerne eine Semmelfüllung wäre, ist ebenfalls widerwärtig. Regen bei vierzehn Grad.

Keine Kommentare: