10.2., von der Isla Grande nach Cartagena
Gar nicht so einfach, von dieser Insel wieder wegzukommen. Die Chefin des Hauses will einfach nicht wahrhaben, dass wir sie nicht verstehen, und textet uns auf die getanzte Frage nach einer Transportmöglichkeit zurück zum Festland minutenlang zu. Ihr Sohn wird uns später auf ein Schnellboot quetschen, aber vorher suchen wir uns noch ein Stück Strand. Entlang von Stacheldrahtzäunen, vorbei an raumgreifenden Resorts suchen wir nach einer Lücke im System und latschen dabei unabsichtlich auf ein fremdes Grundstück. Die Frau darauf nutzt gleich die Gelegenheit und preist Fische aus einer Styroporbox an, ehe sie uns den Weg zum Meer
weist, und schon eine halbe Stunde später serviert mir ihr Mann mein Mittagessen direkt an den versteckten Strand, den man nur kletternd erreichen kann. Dazu ein kaltes Bier, schön.
Die Heimfahrt später gestaltet sich abenteuerlich bis skandalös. Das Boot ist heillos überladen, weil die Insulaner und die Bootsführer miteinander packeln und noch zusätzlich zu den offiziellen Fahrgästen blinde Passagiere an Bord bringen. Mit Vollstoff fetzen wir in Richtung Cartagena, das Hauptgepäck auf unseren Knien, zuerst über das offene Meer, dann durch ein enges, von Mangroven überwachsenes Kanalsystem, weil der ursprüngliche Weg zurück wegen niedrigem Wasserstand ausscheidet.
Hier liegen ausrangierte Schiffe entlang der Ufer und warten auf ihre Demontage, die am Land unmittelbar dahinter stattfindet. In diesen engen Wasserwegen starten die Schnellboote im Höllentempo untereinander ein Rennen. Einen unbeteiligten Typen hauts wegen der Heckwellen vom Kanu und auch unser Boot gerät heftig ins Schlingern, wenn es ins Fahrwasser eines Rivalen gerät. Dann geht unseren Deppen der Sprit aus und sie schnorren sich einen Kanister von Kollegen, der natürlich erst umgefüllt werden muss, ehe es weitergehen kann. Mit Vollstoff natürlich, bis die Motoraufhängung eingeht. Mittlerweile wieder auf offener, rauer See, in Sichtweite schon die Containerverladekräne des Hafens, schaukeln wir antriebslos herum. Das Kielwasser der vorbeirasenden Schnellboote schwappt über die Reling, bis das Problem kurzfristig behoben ist. Dann dreht der Behindi sein Gerät wieder in den roten Bereich, der Bug hebt sich weit aus dem Wasser, bis wir nach zwei, drei Minuten wieder herumtreiben, weil er sein Drecksgefährt einfach nicht dauerhaft reparieren kann. Nach ewigen Zeiten erreichen wir endlich durchnässt Cartagena und gewinnen mit nassem Hintern Abstand zu diesen Vollkoffern.
Abends vor der Kirche steigt die Party. Eine Gruppe von Vortänzern am erhöhten Portal gibt zu verstärkter Musik Tanzschritte vor, die von gut hundert Leuten am Platz unterhalb begeistert
nachgetanzt werden. Ein Touri macht sich auch zum Deppen. Wie ein Roboter hampelt er zwischen den geschmeidigen Einheimischen herum, die den karibischen Rhythmus einfach instinktiv drauf haben, von den Kleinkindern bis zu den fitten Senioren, egal ob dick oder dünn, kurz oder lang. Rundum stehen noch ein paar hundert Leute und schauen sich das an, dazu Fressbuden, Sandler mit Einkaufswagen, andere Straßenkünstler, Bullen, Passanten, eine landestypische sonntägliche Zerstreuung.
Gar nicht so einfach, von dieser Insel wieder wegzukommen. Die Chefin des Hauses will einfach nicht wahrhaben, dass wir sie nicht verstehen, und textet uns auf die getanzte Frage nach einer Transportmöglichkeit zurück zum Festland minutenlang zu. Ihr Sohn wird uns später auf ein Schnellboot quetschen, aber vorher suchen wir uns noch ein Stück Strand. Entlang von Stacheldrahtzäunen, vorbei an raumgreifenden Resorts suchen wir nach einer Lücke im System und latschen dabei unabsichtlich auf ein fremdes Grundstück. Die Frau darauf nutzt gleich die Gelegenheit und preist Fische aus einer Styroporbox an, ehe sie uns den Weg zum Meer
weist, und schon eine halbe Stunde später serviert mir ihr Mann mein Mittagessen direkt an den versteckten Strand, den man nur kletternd erreichen kann. Dazu ein kaltes Bier, schön.
Die Heimfahrt später gestaltet sich abenteuerlich bis skandalös. Das Boot ist heillos überladen, weil die Insulaner und die Bootsführer miteinander packeln und noch zusätzlich zu den offiziellen Fahrgästen blinde Passagiere an Bord bringen. Mit Vollstoff fetzen wir in Richtung Cartagena, das Hauptgepäck auf unseren Knien, zuerst über das offene Meer, dann durch ein enges, von Mangroven überwachsenes Kanalsystem, weil der ursprüngliche Weg zurück wegen niedrigem Wasserstand ausscheidet.
Hier liegen ausrangierte Schiffe entlang der Ufer und warten auf ihre Demontage, die am Land unmittelbar dahinter stattfindet. In diesen engen Wasserwegen starten die Schnellboote im Höllentempo untereinander ein Rennen. Einen unbeteiligten Typen hauts wegen der Heckwellen vom Kanu und auch unser Boot gerät heftig ins Schlingern, wenn es ins Fahrwasser eines Rivalen gerät. Dann geht unseren Deppen der Sprit aus und sie schnorren sich einen Kanister von Kollegen, der natürlich erst umgefüllt werden muss, ehe es weitergehen kann. Mit Vollstoff natürlich, bis die Motoraufhängung eingeht. Mittlerweile wieder auf offener, rauer See, in Sichtweite schon die Containerverladekräne des Hafens, schaukeln wir antriebslos herum. Das Kielwasser der vorbeirasenden Schnellboote schwappt über die Reling, bis das Problem kurzfristig behoben ist. Dann dreht der Behindi sein Gerät wieder in den roten Bereich, der Bug hebt sich weit aus dem Wasser, bis wir nach zwei, drei Minuten wieder herumtreiben, weil er sein Drecksgefährt einfach nicht dauerhaft reparieren kann. Nach ewigen Zeiten erreichen wir endlich durchnässt Cartagena und gewinnen mit nassem Hintern Abstand zu diesen Vollkoffern.
Abends vor der Kirche steigt die Party. Eine Gruppe von Vortänzern am erhöhten Portal gibt zu verstärkter Musik Tanzschritte vor, die von gut hundert Leuten am Platz unterhalb begeistert
nachgetanzt werden. Ein Touri macht sich auch zum Deppen. Wie ein Roboter hampelt er zwischen den geschmeidigen Einheimischen herum, die den karibischen Rhythmus einfach instinktiv drauf haben, von den Kleinkindern bis zu den fitten Senioren, egal ob dick oder dünn, kurz oder lang. Rundum stehen noch ein paar hundert Leute und schauen sich das an, dazu Fressbuden, Sandler mit Einkaufswagen, andere Straßenkünstler, Bullen, Passanten, eine landestypische sonntägliche Zerstreuung.
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