2.2., Salento
Umgeben von uralten Espressomaschinen, die aussehen wie mit Ventilen und Druckanzeigen ausgestattete Kompressoren, frühstücken wir das Übliche. Schwarzen Kaffee, Eier, gebratene Bananen, Reis und geschmacksneutrale Scheiben aus unbekanntem Material. Die Kolumbianer sind Meister solcher wertlosen Beilagen, wogegen sich zum Beispiel Tofu als exotische Geschmacksbombe ausnimmt.
Mit Abraham, einem kurzfristig angeworbenen Einheimischen, gehen wir nach erfolgter Stärkung zur nächstgelegenen Kaffeeplantage, wo er zur Erntezeit arbeitet, und lassen uns anschildern, wie man hier biologisch landwirtschaftet. Bananensträucher und Avocadobäume sorgen für Schatten und speichern Wasser, gedüngt wird mit Abfällen aus den Küchen umliegender Hotels und Hühnerkacke. Einmal im Jahr kommt ein staatlicher Wunderwuzzi und bestimmt mit einem Zaubergerät
das Alter der Sträuche, nach fünfundzwanzig Jahren muß eine Pflanze, obwohl in der Blüte ihrer Jahre, ersetzt werden, um den hohen Qualitätsansprüchen der Abnehmer gerecht zu werden. Trotzdem muß rund ein Drittel der Jahresernte als nahezu wertlos abgeschrieben werden. Aus diesen stark wasserhältigen Bohnen wird Löskaffee gemacht und deren Bezeichnung dient kolumbianischen Frauen als Schimpfwort für ihre nichtsnutzigen Männer.
Nach einer Verkostung der guten Ware in der Privatküche des vierundachtzigjährigen Besitzers Don Emilio hüpfen wir auf einen Jeep und fahren zurück nach Salento. Am Hauptplatz, auf dem neu aufgestellte Stände Obst, gebratene Forellen und Souvenirs verkaufen, tanzen Pärchen und Horden von Einheimischen flanieren herum und genießen das Wochenende. Ena bekommt ihre tägliche Ration Erdbeeren mit Creme, dann geht´s wieder ab in den großartigen Billardsaloon, wo Schnucki als einzige Frau unter gut vierzig Campesinos auch beim Karambol glänzt. Mit Louis und seiner Spanischlehrerin essen wir noch Forellen, ehe wir daheim zusammenpacken. Morgen fahren wir vom Hochland in die Wüste.
Auch nachts kommt Salento nicht zur Ruhe. Cowboys und -girls reiten unter unserem Fenster vorbei und aus Autos wummert Reggaeton.
Umgeben von uralten Espressomaschinen, die aussehen wie mit Ventilen und Druckanzeigen ausgestattete Kompressoren, frühstücken wir das Übliche. Schwarzen Kaffee, Eier, gebratene Bananen, Reis und geschmacksneutrale Scheiben aus unbekanntem Material. Die Kolumbianer sind Meister solcher wertlosen Beilagen, wogegen sich zum Beispiel Tofu als exotische Geschmacksbombe ausnimmt.
Mit Abraham, einem kurzfristig angeworbenen Einheimischen, gehen wir nach erfolgter Stärkung zur nächstgelegenen Kaffeeplantage, wo er zur Erntezeit arbeitet, und lassen uns anschildern, wie man hier biologisch landwirtschaftet. Bananensträucher und Avocadobäume sorgen für Schatten und speichern Wasser, gedüngt wird mit Abfällen aus den Küchen umliegender Hotels und Hühnerkacke. Einmal im Jahr kommt ein staatlicher Wunderwuzzi und bestimmt mit einem Zaubergerät
das Alter der Sträuche, nach fünfundzwanzig Jahren muß eine Pflanze, obwohl in der Blüte ihrer Jahre, ersetzt werden, um den hohen Qualitätsansprüchen der Abnehmer gerecht zu werden. Trotzdem muß rund ein Drittel der Jahresernte als nahezu wertlos abgeschrieben werden. Aus diesen stark wasserhältigen Bohnen wird Löskaffee gemacht und deren Bezeichnung dient kolumbianischen Frauen als Schimpfwort für ihre nichtsnutzigen Männer.
Nach einer Verkostung der guten Ware in der Privatküche des vierundachtzigjährigen Besitzers Don Emilio hüpfen wir auf einen Jeep und fahren zurück nach Salento. Am Hauptplatz, auf dem neu aufgestellte Stände Obst, gebratene Forellen und Souvenirs verkaufen, tanzen Pärchen und Horden von Einheimischen flanieren herum und genießen das Wochenende. Ena bekommt ihre tägliche Ration Erdbeeren mit Creme, dann geht´s wieder ab in den großartigen Billardsaloon, wo Schnucki als einzige Frau unter gut vierzig Campesinos auch beim Karambol glänzt. Mit Louis und seiner Spanischlehrerin essen wir noch Forellen, ehe wir daheim zusammenpacken. Morgen fahren wir vom Hochland in die Wüste.
Auch nachts kommt Salento nicht zur Ruhe. Cowboys und -girls reiten unter unserem Fenster vorbei und aus Autos wummert Reggaeton.
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