3.2., von Salento in die Wüste Tatacoa
Salento schläft noch, als wir frühmorgens zum Busbahnhof latschen. Kühe traben durch die leeren Gassen und ein Rudel verspielter Hunde begleitet uns auf unserem Weg. Die nächste Stadt, in der wir umsteigen müssen, heißt Armenia und schaut auch so aus. Ein Typ mit einem Holzstecken geht vor einer roten Ampel um Autos herum, prüft mittels Schlägen gegen die Reifen den Luftdruck und hält dann für seine fragwürdigen Dienste die Hand auf. Uns verschlägt es auf der Suche nach einem
geeigneten Geldautomaten in einen Randbezirk, wo man unsere Anwesenheit verdattert, aber wohlwollend zur Kenntnis nimmt.
Das mit dem Geld abheben ist so eine Sache. Das übliche Maximum einer Behebung liegt bei umgerechnet 86 Euro und wir reisen mit nur einer Bankkarte. Selbst bei radikalökonomischem
Lebensstil müssen wir uns also unverhältnismäßig oft um neue Geldflüsse bemühen.
Zurück beim Bahnhof wieder zwei Typen mit gezückten Revolvern, die gerade einen Automaten auffüllen, ehe sie einzeln und rücklings ihren gepanzerten Transporter besteigen, da braucht man keinen Fernseher mehr. Dann endlich fährt unser Anschlussbus nach Neiva ab, nur um sich zehn Minuten später am Ende eines Staus einzuparken. Die nächsten Stunden kommen wir nur mit zermürbender Langsamkeit voran. Die Serpentinen die Berge hoch und wieder hinunter sind zu
eng, als dass zwei Sattelschlepper gleichzeitig um die Kurven kämen und deshalb stoppt Straßenpersonal abwechselnd den Gegenverkehr. So viel Schwerverkehr ist auf dieser Strecke unterwegs, es gibt wohl keine Alternative, und die liegengebliebenen Fahrzeuge tun noch das ihrige, um das Chaos perfekt zu machen.
Unser Fahrer befindet sich im Amok-Modus und versucht mit allen Mitteln, die verlorene Zeit wieder aufzuholen, und auch der Umstand, dass ihn ein Fahrgast gemeinsam mit dem Tachometer fotografiert, bringt ihn nur kurz zur Räson. In Neiva steigen wir in einen Pickup um und fahren noch ein Stündchen, bis wir nach Einbruch der Dämmerung in der Nähe eines Observatoriums, mitten im Nirgendwo, aus dem Auto hüpfen und glücklicherweise gleich ein winziges Zimmer in der einzigen Unterkunft in Reichweite bekommen.
Schnell die Rucksäcke einsperren und über die Straße zur kleinen Sternwarte, wo ein Professor täglich um 19.00 einen Vortrag hält, das geht sich auf die Minute aus. Wegen der trockenen und klaren Wetterbedingungen, der Nähe zum Äquator und nicht zuletzt der geringen Lichtverschmutzung bietet sich die Tatacoa-Wüste bestens an, die nördliche und südliche Hemisphäre gleichzeitig zu betrachten. Erstaunlicherweise warten mit uns an die siebzig Interessierte darauf, in die vier Teleskope schauen zu dürfen. Von überall her sind sie mit Tuk Tuks, Motorrädern und Autos herangekarrt worden und nach dem Ende der Veranstaltung zerstreuen sie sich rasch in alle Winde. Wir sehen irgendwelche Nebel und Himmelskörper, der Professor leuchtet mit einem starken Handlaser in den fulminanten Sternenhimmel, bestimmt Konstellationen und referiert über das Weltall an und für sich, während die Zuhörer am Boden liegen und nach oben blicken, und wenn wir nur ein bisschen von den in spanisch gehaltenen Erläuterungen verstanden hätten, wäre der
ganze Vortrag sicher noch lohnender gewesen.
Die Familie unserer Unterkunft spricht dafür kein Wort Englisch. Sie bietet zwar Verpflegung an, hat aber keine Speisekarte, und nach längerem hin und her schiebt man uns einen Teller mit Huhn und Reis hin und ein paar Biere dazu, wunderbar.
Salento schläft noch, als wir frühmorgens zum Busbahnhof latschen. Kühe traben durch die leeren Gassen und ein Rudel verspielter Hunde begleitet uns auf unserem Weg. Die nächste Stadt, in der wir umsteigen müssen, heißt Armenia und schaut auch so aus. Ein Typ mit einem Holzstecken geht vor einer roten Ampel um Autos herum, prüft mittels Schlägen gegen die Reifen den Luftdruck und hält dann für seine fragwürdigen Dienste die Hand auf. Uns verschlägt es auf der Suche nach einem
geeigneten Geldautomaten in einen Randbezirk, wo man unsere Anwesenheit verdattert, aber wohlwollend zur Kenntnis nimmt.
Das mit dem Geld abheben ist so eine Sache. Das übliche Maximum einer Behebung liegt bei umgerechnet 86 Euro und wir reisen mit nur einer Bankkarte. Selbst bei radikalökonomischem
Lebensstil müssen wir uns also unverhältnismäßig oft um neue Geldflüsse bemühen.
Zurück beim Bahnhof wieder zwei Typen mit gezückten Revolvern, die gerade einen Automaten auffüllen, ehe sie einzeln und rücklings ihren gepanzerten Transporter besteigen, da braucht man keinen Fernseher mehr. Dann endlich fährt unser Anschlussbus nach Neiva ab, nur um sich zehn Minuten später am Ende eines Staus einzuparken. Die nächsten Stunden kommen wir nur mit zermürbender Langsamkeit voran. Die Serpentinen die Berge hoch und wieder hinunter sind zu
eng, als dass zwei Sattelschlepper gleichzeitig um die Kurven kämen und deshalb stoppt Straßenpersonal abwechselnd den Gegenverkehr. So viel Schwerverkehr ist auf dieser Strecke unterwegs, es gibt wohl keine Alternative, und die liegengebliebenen Fahrzeuge tun noch das ihrige, um das Chaos perfekt zu machen.
Unser Fahrer befindet sich im Amok-Modus und versucht mit allen Mitteln, die verlorene Zeit wieder aufzuholen, und auch der Umstand, dass ihn ein Fahrgast gemeinsam mit dem Tachometer fotografiert, bringt ihn nur kurz zur Räson. In Neiva steigen wir in einen Pickup um und fahren noch ein Stündchen, bis wir nach Einbruch der Dämmerung in der Nähe eines Observatoriums, mitten im Nirgendwo, aus dem Auto hüpfen und glücklicherweise gleich ein winziges Zimmer in der einzigen Unterkunft in Reichweite bekommen.
Schnell die Rucksäcke einsperren und über die Straße zur kleinen Sternwarte, wo ein Professor täglich um 19.00 einen Vortrag hält, das geht sich auf die Minute aus. Wegen der trockenen und klaren Wetterbedingungen, der Nähe zum Äquator und nicht zuletzt der geringen Lichtverschmutzung bietet sich die Tatacoa-Wüste bestens an, die nördliche und südliche Hemisphäre gleichzeitig zu betrachten. Erstaunlicherweise warten mit uns an die siebzig Interessierte darauf, in die vier Teleskope schauen zu dürfen. Von überall her sind sie mit Tuk Tuks, Motorrädern und Autos herangekarrt worden und nach dem Ende der Veranstaltung zerstreuen sie sich rasch in alle Winde. Wir sehen irgendwelche Nebel und Himmelskörper, der Professor leuchtet mit einem starken Handlaser in den fulminanten Sternenhimmel, bestimmt Konstellationen und referiert über das Weltall an und für sich, während die Zuhörer am Boden liegen und nach oben blicken, und wenn wir nur ein bisschen von den in spanisch gehaltenen Erläuterungen verstanden hätten, wäre der
ganze Vortrag sicher noch lohnender gewesen.
Die Familie unserer Unterkunft spricht dafür kein Wort Englisch. Sie bietet zwar Verpflegung an, hat aber keine Speisekarte, und nach längerem hin und her schiebt man uns einen Teller mit Huhn und Reis hin und ein paar Biere dazu, wunderbar.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen