Donnerstag, 7. Februar 2019

5.2., von der Wüste nach Bogota und weiter nach Cartagena

Mit einem gestern noch bestellten Tuk Tuk knattern wir frühmorgens aus der Wüste, nehmen im nächsten Kaff einen gerammelt vollen Kleinbus, der nicht losfährt, ehe der letzte Nothocker belegt ist, nach Neiva, wo wir noch einiges erledigen müssen, bevor der nächste Bus nach Bogota abfährt. Für den anschließenden Flug nach Cartagena online einchecken und die Tickets ausdrucken, ein Quartier buchen, weil wir erst um Mitternacht ankommen werden, eine Rindssuppe frühstücken, dreimal sechsundachtzig Euro Cash abheben, solche Sachen.
An Bord des fürwahr luxuriösen Überlandbusses werden wir und die anderen Passagiere noch vom Fahrer mit einer Handkamera gefilmt, ehe wir starten. Keine Ahnung, was das schon wieder soll, aber wurscht. Einen Film schaue ich mir in meiner Fadesse auf spanisch an, bevor wir am Nachmittag Bogota erreichen, wo so viel Verkehr herrscht, dass sogar die Mopedfahrer Probleme haben, weiterzukommen. Das Industrieviertel am Rand der Stadt ist noch so, wie man es sich vorstellt, der Rest Bogotas wirkt auf den ersten Blick aber ganz manierlich. Viel Grafitti zwar, aber meistens bemüht und schön anzusehen im Vergleich zu den überwiegend wertlosen Schmierereien, die Wien verschandeln. Wenig Müll und gestutzte Grünanlagen, nicht schlecht.
Erst bei näherem Hinsehen entdecke ich die Favelas auf den Hängen und traurige Verschläge entlang eines Kanals. Menschen hausen auch im niedrigen Bereich unter einer Brücke, da wo sie an ihrem
Ende noch über einen Hang reicht, um letztendlich wieder an die Fahrbahn anzuschließen. Ich rede von einer Raumhöhe von vielleicht einem Meter, sich auf null reduzierend, unter dem Verkehr der Stadt.
Diesmal schrammen wir den Moloch nur, geben uns ein Sandwich im Subway am Busbahnhof und gehen später noch zum Mäci am Flughafen. Wir lechzen nach Tagen voller Reis und Bohnen nach Fastfood aller Art.
Um Mitternacht checken wir endlich an der karibischen Küste ein. Weite Wege muß man in Kolumbien zurücklegen, wenn man die Gegend wechseln möchte. Die südliche Hälfte des Landes werden wir sowieso komplett auslassen.

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