Samstag, 23. Februar 2019

21.2., San Andres

Mit einem Leihmoped fahren wir die dreißig Kilometer lange Küstenstraße von San Andres ab. Unterwegs machen hunderte Golfwagerl voll mit anderen Urlaubern genau das gleiche. Auf der westlichen Seite gibt es hauptsächlich porösen Felsstrand mit glasklarem Wasser, im Osten Sandstrände mit starkem Wind, der Wasser und Seegras auf die Fahrbahn wirft. Sieben Farben spricht man dem Meer vor der Inselgruppe zu und das ist nicht übertrieben. Die Palette erstreckt sich von tiefem Blau bis zu traumhaftem Türkis, je nach Tiefe und Untergrund. Vor der Küste liegen drei Schiffswracks, wobei der rostige Rumpf von einem noch halb aus dem Wasser ragt. Im Inselinneren
erstreckt sich noch eine kleine Lagune, an deren Ufer sich Kaimane so reglos sonnen, dass wir erst von Plastikimitaten ausgehen. Erst als wir uns ihnen auf einen Meter angenähert haben, schrecken sie auf und verschwinden im trüben Teich.
Das Schnorcheln später im Meer ist nicht schlecht. Auf sandigem Terrain wachsen nur spärlich Korallen und die Sicht auf die nicht wenigen Fische ist trotzdem hervorragend. Abends an der Strandpromenade bietet mir ein Keiler eine Tour an, im Laufe derer man Rochen streicheln kann. Ich gebe mich ahnungslos und bestelle mir bei ihm ein Rochensandwich, was für erhoffte Bestürzung und Verwirrung sorgt. So ist mein Tagwerk getan und ich begebe mich zu Bett. Das ist noch immer viel zu kurz und eine abschließende Fußleiste vereitelt eine entspannte Nachtruhe. Während sich Zwerg Nase nebenan in den Schlaf räkelt, gehe ich daran, das Kinder- Beistellbett zu beziehen. Unter der zurückgeschlagenen Tagesdecke kommt allerdings eine monströse Ameisenstraße zum Vorschein, die von wo auch immer auf der Reise wohin auch immer die Matratze quert. Sollen sie das auch weiterhin tun und schön in ihrer Ecke bleiben, ich krieche zurück ins Doppelbett und mache mich klein.

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