8.2., von Cartagena auf die Isla Grande
Das gewohnte Chaos am Hafen. Kleine Schnellboote stehen sich gegenseitig im Weg, keiner weiß, wo er hin muß. Wir transpirieren hemmungslos und freuen uns über eine lumpige Stunde Verspätung, das läuft noch unter pünktlich.
Ein holpriger Ritt mit kollektivem Aufheulen, wenn das Boot über einen Wellenkamm fetzt und
hart am Wasser aufschlägt, endet nach einer weiteren Stunde am Holzsteg des Playa Libre, dem größten Strand der Isla Grande. Wir stapfen am Hauptpfad los auf Quartiersuche. Ein Mitarbeiter oder Mitglied der Familie einer neu eröffneten Unterkunft ist sich selbst noch nicht ganz sicher, als ich ihn nach dem Weg ebendorthin frage. Los Cocos? Hmm, Los Cocos. Ahh, Los Cocos! Jaja, das sei ja hier, das ist ja seine Hütte, richtig! Etwas mißtrauisch checken wir in ein Holzhäuschen im Inselinneren ein, bis zum Meer sind es trotzdem nur hundert Meter, aber später finde ich ein Schild, wo der Name der Unterkunft zum Beweis schön draufgepinselt ist. Der Giebel des Häuschens ist offen, weswegen es etwas durchziehen kann, aber dafür lauern Gelsen überall.
In der Hängematte am Strand werden wir heute nicht alt, es zieht ein Sturm auf und es windet gewaltig. Also lieber die Insel erforschen. Die misst zirka zwei mal drei Kilometer. Die meisten Pfade, Asphalt gibt es sowieso keinen, verlaufen zentral. Stinkende Mangrovensümpfe dominieren die Küste und nur selten tut sich zwischen ihnen und schroffen Felsen ein kleiner Sandstrand auf. Einheimische deuten auf zwei große Leguane auf Bäumen, Männer mit Brennholz oder
Scheibtruhen voll mit Kokosnüssen kommen uns im Wald entgegen. Ganz selten stehen Wohnhäuser außerhalb des Dorfes, das wir uns für morgen aufheben, dafür umso mehr Ruinen oder sinnlose, teilweise schon wieder überwachsene Betonfundamente. Ein Mann ist dabei, eines dieser Fundamente mit einer Eisenstange aufzubrechen. Ein wahnwitziges, beinahe aussichtsloses Unterfangen bei dieser Hitze. Ein Kind klettert auf einen Baum, schlägt mit einem Holzscheit ein gut
gesichertes Vogelnest auf und zerstört das Gelege. Eine seltsame Insel irgendwie, mit einer eigenartigen Atmosphäre.
Bei Diego buchen wir für morgen zwei Tauchgänge, der hat seine kleine Bude am Gelände eines Resorts. Zur Verständigung mit uns verwendet er ein Audio-Übersetzungsprogramm auf seinem Handy, das so einigermaßen funktioniert. Und wenn nicht, ist die Übersetzung so schwachsinnig, daß sie zumindest noch Unterhaltungswert hat.
Spät am Abend gehen wir mit Connor, einem texanischen Radioproduzenten, zur sogenannten verwunschenen Lagune und schwimmen in fluoreszierendem Plankton. Ena ziert sich noch, verweist auf morgige Gelegenheiten und schaut sich das Spektakel vorerst in sicherer Entfernung von einer schwimmenden Plattform aus an.
Wie Zeitreisende im Weltall schaufeln wir unendlich viele leuchtende Punkte von uns weg, sind vollumfänglich eingehüllt von diesen sphärischen Lichtwesen. Muss man gesehen haben, sensationell.
Während wir schon bei Kerzenschein am Balkon sitzen, sieht Connor am Weg heim zu seiner Unterkunft ein krabbenartiges Viech in einem Loch verschwinden, das sich bei näherem Hinsehen als ausgewachsene Vogelspinne herausstellt. Schilderungen zufolge ist er das letzte Stück gelaufen, er lebt sonst auch in der Stadt.
Das gewohnte Chaos am Hafen. Kleine Schnellboote stehen sich gegenseitig im Weg, keiner weiß, wo er hin muß. Wir transpirieren hemmungslos und freuen uns über eine lumpige Stunde Verspätung, das läuft noch unter pünktlich.
Ein holpriger Ritt mit kollektivem Aufheulen, wenn das Boot über einen Wellenkamm fetzt und
hart am Wasser aufschlägt, endet nach einer weiteren Stunde am Holzsteg des Playa Libre, dem größten Strand der Isla Grande. Wir stapfen am Hauptpfad los auf Quartiersuche. Ein Mitarbeiter oder Mitglied der Familie einer neu eröffneten Unterkunft ist sich selbst noch nicht ganz sicher, als ich ihn nach dem Weg ebendorthin frage. Los Cocos? Hmm, Los Cocos. Ahh, Los Cocos! Jaja, das sei ja hier, das ist ja seine Hütte, richtig! Etwas mißtrauisch checken wir in ein Holzhäuschen im Inselinneren ein, bis zum Meer sind es trotzdem nur hundert Meter, aber später finde ich ein Schild, wo der Name der Unterkunft zum Beweis schön draufgepinselt ist. Der Giebel des Häuschens ist offen, weswegen es etwas durchziehen kann, aber dafür lauern Gelsen überall.
In der Hängematte am Strand werden wir heute nicht alt, es zieht ein Sturm auf und es windet gewaltig. Also lieber die Insel erforschen. Die misst zirka zwei mal drei Kilometer. Die meisten Pfade, Asphalt gibt es sowieso keinen, verlaufen zentral. Stinkende Mangrovensümpfe dominieren die Küste und nur selten tut sich zwischen ihnen und schroffen Felsen ein kleiner Sandstrand auf. Einheimische deuten auf zwei große Leguane auf Bäumen, Männer mit Brennholz oder
Scheibtruhen voll mit Kokosnüssen kommen uns im Wald entgegen. Ganz selten stehen Wohnhäuser außerhalb des Dorfes, das wir uns für morgen aufheben, dafür umso mehr Ruinen oder sinnlose, teilweise schon wieder überwachsene Betonfundamente. Ein Mann ist dabei, eines dieser Fundamente mit einer Eisenstange aufzubrechen. Ein wahnwitziges, beinahe aussichtsloses Unterfangen bei dieser Hitze. Ein Kind klettert auf einen Baum, schlägt mit einem Holzscheit ein gut
gesichertes Vogelnest auf und zerstört das Gelege. Eine seltsame Insel irgendwie, mit einer eigenartigen Atmosphäre.
Bei Diego buchen wir für morgen zwei Tauchgänge, der hat seine kleine Bude am Gelände eines Resorts. Zur Verständigung mit uns verwendet er ein Audio-Übersetzungsprogramm auf seinem Handy, das so einigermaßen funktioniert. Und wenn nicht, ist die Übersetzung so schwachsinnig, daß sie zumindest noch Unterhaltungswert hat.
Spät am Abend gehen wir mit Connor, einem texanischen Radioproduzenten, zur sogenannten verwunschenen Lagune und schwimmen in fluoreszierendem Plankton. Ena ziert sich noch, verweist auf morgige Gelegenheiten und schaut sich das Spektakel vorerst in sicherer Entfernung von einer schwimmenden Plattform aus an.
Wie Zeitreisende im Weltall schaufeln wir unendlich viele leuchtende Punkte von uns weg, sind vollumfänglich eingehüllt von diesen sphärischen Lichtwesen. Muss man gesehen haben, sensationell.
Während wir schon bei Kerzenschein am Balkon sitzen, sieht Connor am Weg heim zu seiner Unterkunft ein krabbenartiges Viech in einem Loch verschwinden, das sich bei näherem Hinsehen als ausgewachsene Vogelspinne herausstellt. Schilderungen zufolge ist er das letzte Stück gelaufen, er lebt sonst auch in der Stadt.
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