Sonntag, 24. Dezember 2023

 24.12., Bacalar

Durch seichtes, türkisfarbenes Wasser tümpeln wir mit Schwimmwesten an, die Wasserpolizei achtet penibel auf die Sicherheit der Gringos. Monotones Tuckern durch grandiose Wasserlandschaft. Die Xenoten am Rand der Lagune sind nur wegen des dunklen Wassers an ihrer Oberfläche erkennbar. Bis zu neunzig Meter tiefe, kreisrunde Löcher, wie ausgestochen. Bewölkt isses schon wieder, aber wenn die Sonne einmal durchkommt, bekommt man eine Vorstellung von den gepriesenen sieben Farben der Laguna Bacalar.  

Heute vor rund zweitausend Jahren MEZ waren schon andere Traveller unterwegs, nämlich Josef und Maria. Kein anständiges Quartier war aufzutreiben, weil ja Weihnachten war. Josef platzte das Hemd und Maria kurz darauf die Fruchtblase. Man kam bei Klaus Santa, einem alten Bekannten  unter, in dessen Stall kurzerhand ein paar Rentiere und Osterhasen ausquartiert wurden. Mit der Sauberkeit der Notschlafstelle stand es nicht zum Besten. Josef zerdrückte noch ein paar Niko-Läuse, dann kam schon Maria gebenedeit hernieder und gebar gesalbt den kleinen Jesuito, während Josef sich noch das Hirn zermarterte, wie es dem heiligen Geist gelingen konnte, seine Gattin unerkannt zu begatten oder ob er nicht überhaupt einer lächerlichen Ausrede seiner untreuen Alten aufgesessen war. Eingedenk dieses historischen Ereignisses trinke ich heute nur Bloody Marys, während Pickups mit tanzenden Weihnachtsmännern hupend durch die Straßen ziehen und übergewichtige Elfen die Süßigkeiten, die sie sich nicht mehr rechtzeitig selbst einverleiben konnten, in die begeisterte Menge werfen. 


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