Montag, 4. Dezember 2023

 3.12., Valladolid

Jeden Tag schüttet es wie aus Schaffeln trotz vermeintlicher Trockenzeit, ich werde mir wohl einen Regenschirm zulegen müssen. Zwischen den Schauern fahre ich zu den Cenoten X´Kekén und Samulá, zwei düsteren unterirdischen Pools mit Fledermäusen an der Decke und gewaltigen Tropfsteinformationen, die bis weit unter die Wasseroberfläche reichen. Die Durchbrüche in der Decke beschränken sich jeweils auf ein paar Quadratmeter und nur von dort dringt etwas Licht in die Höhlen. Entsprechend frisch ist auch das Wasser, was sehr in der Ordnung ist. 

Dann cruise ich noch ein bißchen herum , vorbei an einem Gefängnis wie aus dem Bilderbuch mit weiß getünchten Mauern, Türmen und reichlich Stacheldraht, daneben werden von den Knastis gehäkelte Hängematten verkauft. Ein Friedhof neben der Bundesstraße ist so farbenfroh bemalt wie bei uns ein Kindergarten, auch die Gräber selbst. Eine Auswahl an anderen Verkehrsteilnehmern: Ein zerfetzter Hund am Fahrbahnrand, ein Pensi am Rad mit einem Gewehr umgeschnallt, die Guardia Nacional wie immer martialisch in extrabreiten Humvees. 

Abends nippe ich an meinen ersten Mescals, rauchigen Agavenschnäpsen ähnlich dem Tequila. Dazu werden Orangenspalten mit Chiliflocken und Sal de Gusano gereicht, mit getrockneten Raupen vermischtes Salz. Eine Band spielt auch noch auf in der Mezcaleria Don Trejo, unter dem müden Applaus einiger weniger Gäste bemüht sie sich redlich um Stimmung.


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