Freitag, 29. Dezember 2023

 28.12., Ciudad del Carmen, Campeche

Ciudad del Carmen hat nicht viel zu bieten, die gestern demolierte Brücke ist schon eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Dass die Strände sehr schön sein sollen, werden wir nie überprüfen können. Es stürmt und regnet und die Vorhersage prophezeit Ähnliches für die nächsten Tage. Campeche, die mir schon bekannte und rund zweihundert Kilometer entfernte Kolonialstadt macht unter diesen Umständen noch am ehesten Sinn. Also wieder alles zusammenpacken und rein ins Auto. Der fünfte Gang bleibt übrigens nicht mehr in Position, außer man hält den Schaltknüppel mit Nachdruck und auf Dauer. Henry, Mann vom Fach, fernattestiert aus der Heimat Getriebeschaden und empfiehlt, die Kiste fortan obertourig im Vierten zu malträtieren und darüber hinaus das Beste zu hoffen. Das bedeutet Lärmpegel an der Schmerzgrenze, Sattelschlepper, die genervt an uns vorbei pressen und heiße Fußsohlen, während wir der Karibikküste nach Osten folgen. Um die neunhundert Kilometer haben wir noch vor uns, bis wir das totgerockte Häusl kommentarlos retournieren werden.

Über eine weitere Brücke geht´s weiter auf die Isla Aguada, wo wir am Strand den Pelikanen beim Jagen zusehen, mitten auf der Fahrbahn liegt später das frisch und beinahe vollständig abgenagte Skelett eines kleinen Hundes. Die kleinen Truthahngeier Mexikos leisten ganze Arbeit. Ölplattformen am Horizont, Tortillasuppe, Fischer, die mit Paddeln auf die Wasseroberfläche schlagen, um Fische in ihre Netze zu treiben. Frauen am Straßenrand, die die Fliegen von ihren ungekühlten Shrimps wegwacheln. Der Rest des Tages ist nicht der Rede wert. 


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