13.12., Valladolid, Playa del Carmen
Ich weiß jetzt, wie sich Nashörner fühlen. Mein Gesicht ist obszön angeschwollen und die Nase macht sich im Sichtfeld breit. Wie dereinst Biko Botowamungo, österreichischer Hoffnungsträger im Boxen bei der Olympiade 1988 nach zwei Runden, sehe ich die Welt in Cinemascope. Das unterwegs auf Verdacht bestellte Essen ist abermals eine sehr traurige Angelegenheit. Warum die mexikanische Küche von der Unesco noch vor allen anderen Nationen mit dem immateriellen Kulturerbe der Menschheit bedacht wurde, bleibt ein Rätsel. Zwei malerische Lagunen noch in Cobá, dann Starkregen und Autobahn die Küste hoch nach Playa del Carmen. Bis auf eine einzige Zufahrt ist der gesamte Strandabschnitt für die Öffentlichkeit gesperrt. Monströse Resorts verbarrikadieren sich hinter Mauern und Stacheldraht.
In Play del Carmen, Großstadt mit rund 250.000 Einwohnern, beziehe ich ein leider schon vorab gebuchtes Drecksloch. Hat sich einfach selbst vier Sterne verliehen trotz Einrichtung aus den Fünfziger Jahren und modrigem Geruch. Hier ist es so feucht, man könnte bequem Pilze züchten. Das einzige, in das hier die letzten Jahrzehnte investiert wurde, war ein äußerst talentierter Fotograf, dem ich wieder voll auf den Leim gegangen bin. Warum bin ich überhaupt hier? Cecilie, Freundin aus Berlin, kommt heute an und in drei Tagen die Gefährtin. Unten am Meer spielt es sich volle ab. Partymeile mit allem Erdenklichem. Gratis Shot für große Titten, Viagra im Sonderangebot, Soup of the day: Mescal, tanzende Menschen in Fellkostümen.
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