21.12., Playa del Carmen,
Mit halbstündiger Verspätung kündigt sich ein Typ von der Mopedverleihbude an, Tips are welcome! Überhaupt will hier jeder für alles ein Trinkgeld und zwanzig Prozent Maut beim Wirten gelten als angemessen. Meine Mopette retourniere ich nach neunzehnhundert gefahrenen Kilometern total verdreckt mit ausgefallenem Tacho und lautstarkem Lagerschaden, aber das ist nicht mein Problem. Dann die üblichen Banalitäten, Auschecken, Geld wechseln, ein Auto für zwei Wochen suchen. Letzteres wird aufreibend und teuer, höchste Hochsaison. Es wird ein abgefuckter kleiner Chevy mit tausend Beulen und Kratzern, was mir recht ist, und endlich brettern wir gen Süden, weg von hier. Zu dritt übrigens, Cecilie wird den Road Trip mit uns bestreiten. Ab jetzt hilfreiche Ratschläge in Stereo und Vorwarnzeit unter drei Minuten bis zur nächsten Pinkelpause.
Nach dreihundert Kilometern und einer Vollbremsung wegen eines lebensmüden Hundes erreichen wir im äußersten Süden Mexikos Mahahual. Hier gibt es nicht mehr viel - außer einem Anleger für gigantische Kreuzfahrtschiffe. Die Hellsten unter der Sonne sind wir auch nicht. Das einst beschauliche Fischerdorf hat sich in kürzester Zeit entsprechend gewandelt. Zwischen windschiefen Bretterbuden wurden mehrstöckige Hotels hochgezogen und am Strand stehen eng an eng viele hundert Liegen. Ein akzeptables Quartier zu finden frisst die letzten Stunden des Tages, im Regen schlurfen wir herum und freuen uns später wie die Schneekönige über einen Teller Gemüse. Es gibt noch Luft nach oben.
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