26.2., Jambiani
Dinge, die man tun kann, wenn man es auf der Sonnenliege am Meer nicht mehr aushält, weil es dort unerträglich heiß ist und sich das letzte mitgeführte Buch als absolut lähmend herausstellt:
Wasser, Brot, Mangos, Avocados und Kekse einkaufen, die Mopette auftanken, Wäsche im Mistkübel waschen, eine eh schon flächendeckend geflickte Hose, von der man sich nicht trennen kann, noch einmal zum Schneider bringen, an der Straße super essen gehen um siebzig Cent, zum Frisör gehen, duschen, weil man vom reichlich aufgetragenen parfümierten Puder stinkt, eine Mango essen, in die Apotheke um Aspros gehen, am klimatisierten Zimmer den Blog schreiben, zumindest bis zum nächsten Stromausfall, sich mit den zwei deutschen Mitbewohnern unterhalten, wobei der eine hauptsächlich abartig hustet, weil er serbische Marlboro raucht, mit einem der Angestellten Fußball im Resti-Verschlag schauen, obwohl man sich keine langweiligere Sportart vorstellen kann, und Bier trinken.
Überwältigt von bleierner Langeweile schlafe ich immer wieder ein, wache auf und wende meine feuchten Socken oder knabbere ein paar Nüsse, bis mich abermals unruhiger, weil unverdienter Schlaf übermannt. Morgen kommt Hiasi vom Festland, dann starten wir hoffentlich noch einmal durch.
Auf den ersten Blick unmerklich, aber stetig rieselt es von der Decke meiner Behausung grobkörniges Holzmehl auf mein Bett. Im Laufe eines Tages kommt so locker ein Fingerhut voll tragender Bausubstanz zusammen und mit Sicherheit wird diese Hütte deswegen irgendwann einstürzen. Wird es mich heute Nacht erwischen oder darf ich noch ein weiteres Frühstück mit Labbertoast, Neonmarmelade und Löskaffee erleben? Stefsechef, living on the edge.
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