25.2., Jambiani
Zum Kaffee eröffnen mir die zwei entzückenden Resortdamen, sie würden sich schon bald Pässe besorgen und dann auch nach Wien kommen, ob sie sich dann bei mir melden dürften. Ein bisschen Geld hätten sie schon angespart und sie würden nur ein paar Tage bleiben. Bis vor fünf Minuten dachten die Damen noch, ich sei Australier, aber das Land ihrer Träume ist scheinbar jedes außer Sansibar.
Auf der Suche nach Neuland quere ich wieder einmal die Insel. Irgendwie hat mein Roller Probleme mit der Kraftübertragung und rennt schon unter normalen Umständen schnell heiß. Tausendsechshundert Kilometer hat er schon weggesteckt, eine Woche muss er noch halten.
In Bwejuu und Umgebung klappere ich die Strände und Unterkünfte ab, lande aber letztendlich wieder in Jambiani. Abends zieht ein veritabler Sturm auf. Einige Locals tragen sogar Pullis und Jacken, was ich bei über dreißig Grad aber für übertrieben halte. Im Lost Soles, einem mit hunderten angespülten Schlapfen dekorierten Strandpub, spielt heute ein Typ mit Muscheln in den Haaren und so weich wie Butter, die in der Sonne vergessen wurde. Ihm zur Seite spielt noch einer virtuos die Djembe und zu später Stunde gibt es niemanden mehr, der nicht seinen Körper zu afrikanischen Rhythmen winden und stampfend im Sand tanzen würde. Auch Klassiker werden bemüht, good friends we´ve lost along the way.
Ich glaube, die nächsten Tage werden nicht viel anders ablaufen, obwohl der mit März beginnende Ramadan schon seine Schatten wirft. Übermorgen kommt Hiasi vom Festland zurück und wir werden wohl tauchen und mit einem einst ausgewanderten Freund von ihm Segeln gehen, vielleicht passiert aber auch nix mehr. Die Exploration der Insel stelle ich jedenfalls ein, es gibt nichts mehr zu entdecken.
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