15.2., Stone Town
Ena kommt zwar am falschen Terminal an, bringt dafür aber ein vom braven Mäg zusammengestelltes, gigantisches Fresspaket mit. Da ich über keinen Kühlschrank verfüge, inhaliere ich in einem Kraftakt gleich einmal jeweils eine Stange Mett- beziehungsweise Leberwurst mit einer Packung Schnittbrot, gefolgt von Kuchen und Schokolade. Dann muss ich mich für ein paar Stunden hinlegen.
Abends startet schon die erste Phase der Best of Sansibar-Tour, die ich der Süßen die nächsten zehn Tage angedeihen lassen werde, hat die ein Glück. Wir statten uns mit jeweils einer Mille Spielgeld aus, verlaufen uns im Gassengewirr, kommen dreimal beim gleichen Typen vorbei und tun so, als wäre das Absicht, flüchten vom stinkenden Fischmarkt und schauen uns das Meer und den Nachtmarkt an. Nach einer Kokosnuss schmiere ich abermals erfolgreich den Mann beim Hintertürchen der Festung und wir schunkeln ein bisschen zu Kasiva Mutua aus Kenia und einer Combo aus dem Senegal mit schwitzenden Großmeistern an den Perkussions. Fahnenschwingende Fans mit Trillerpfeifen, tanzende Menschenschlangen, die sich durch die Massen schieben, enthusiasmiertes Publikum auf der Bühne. Noch eine Palatschinke mit Mango und Nutella und die Kleine ist erwartungsgemäß hin und weg, Pulver für heute verschossen.
Die Nacht wird übel, Gelsenattacke! Die Zimmertür ist stark verzogen und zu kurz und im Bad, das nicht mehr ist als eine verflieste Nische, gibt es statt eines Fensters verschnörkselte, kleine Aussparungen ohne Moskitonetz. Alles was ich tun kann ist, alle paar Minuten das Licht aufzudrehen und meinen Frust an den Gelsen auszulassen, die sich zu gierig von mir bedient haben und jetzt vollgesogen und flugunfähig herumhocken. Die Schlanken und Schlauen warten unter dem Bett. Ena meint, ich solle mich beruhigen und schlafen, sie bleibt wie immer gänzlich unbehelligt.
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