Mittwoch, 19. Februar 2025

 19.2., Jambiani

Drei Mann Besatzung und ein Tauchguide nur für uns zwei, so soll es sein. Ganz zärtlich steuert der Mann am Außenborder das kleine Boot über das Riff und vermeidet gekonnt ein paar hohe Brecher, die Potential für allerhand Ungemach hätten. Beim Abstieg ist Ena dann in ihrer eigenen Welt. Die Hände wie ein Hamster an den Ohren gleitet sie reglos nach unten und lässt uns andere zwei, die wir sie neugierig umzingeln, nicht teilhaben an ihrem Manöver. Schafft sie den Druckausgleich? Weiß sie überhaupt, dass sie sinkt? Am Grund gesteht sie uns eine knappe Geste zu, alles gut. 

Eine kleine weiße Muräne, die in einer Koralle wohnt, drei Steinfische, die allen Ernstes glauben, sie könnten sich vor uns tarnen. Bunte Nacktschnecken, ein zerfranster, rötlicher Froschfisch, der wirklich aussieht wie ein treibendes Bündel Seegras. Geistermuränen mit weit offenem Maul, gelbe Trompetenfische, Napoleonfische, Pufferfische, flinke Seegurken mit Saugnäpfen, große, violett ausgepolsterte  Mördermuscheln, Anämonen in der Strömung mit ihren symbiotischen Bewohnern. Super Sicht, super Sache heute. Zwischen den zwei Tauchgängen wird wie immer Obst gereicht und wir pinkeln ins Meer. Links hüpfen die Mädchen rein, rechts die Burschen, sagt der Kapitän. Ist natürlich nur Spaß. Hat man sein Geschäft endlich erledigt, Ena schlüpft dazu im Wasser komplett aus ihrem Anzug und anschließend wieder hinein, ist das Boot schon hundert oder mehr Meter entfernt. Die Wellen sind hoch und die Strömung ist stark. 

Erst nachmittags holen wir uns unser inklusives Frühstück ab und plaudern mit dem menschlichen Chamäleon. Latscht man hier auf einen Seeigel, reibt man die betroffene Stelle mit einer unreifen Mango ein. Ein in Asien gängiges chirurgisches Instrument, der Hammer, kommt hier nicht zum Einsatz. Rochen isst er gern, weil die keine Gräten haben, und seine Hütte, in der er auch aufgewachsen ist, steht keine Minute von uns entfernt. Kaum bin ich drei Minuten weg, wird die Holde schon von einem Massai angebaggert, you are pretty, womit er nicht unrecht hat.

Zwei Hände voll Glasscherben sammeln wir während des Strandspazierganges ein, jede Menge Volltrotteln müssen auf diesem Abschnitt unterwegs sein. Dann cruisen wir durchs Dorf und die Straße hoch und weil wir das Best of-Programm laufen haben, kehren wir in der Austrobude Rafikis Chickies ein, ihr erinnert euch.


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