Montag, 17. Februar 2025

 17.2., Uroa

Hiasi bricht auf in unbekannte Gefilde. Übermorgen wird er dann rüber aufs Festland fliegen und sich ein paar Tage lang The big Five geben. Ena und ich hingegen gehen heute mit Kapitän Abdul segeln. Am Weg zu seinem Auslegerboot kommen uns Männer und Kinder mit etwas in Händen entgegen, das von Weitem das Haupt der Medusa sein könnte. Bei näherer Betrachtung stellen sich die hängenden Knäuel als gebündelte Oktopussis heraus. Auch Muränen nehmen die Fischer gerade aus und säubern sie anschließend im Meer.  

Das traditionelle Dhau, in das wir klettern, hat einen v-förmigen, recht hohen und gleichzeitig schmalen Rumpf, wir schätzen ihn auf sieben, acht Meter Länge. Mit zwei Jahren ist das Boot so gut wie neu bei einer erwarteten Lebensdauer von mindestens zehn Jahren. Abdul hält vorne den hohen Mast in Position, indem er auf einem der Ausleger steht und ihn mit einem Seil seitlich abspannt, hinten sitzt der Steuermann und kümmert sich um das geblähte Segel. Ein dritter Typ hat nichts anderes zu tun, als das Wasser, das stetig hereinsickert, auszuschöpfen. Hart am Winde dran sind wir, na na naana, na na na na na nanaaa, Wickie! Ein paar bunte, stachelige Seesterne taucht man uns hoch, die so hart und reglos sind, dass sie ebenso gut aus Ton sein könnten, ein Lied wird angestimmt, die vier Wendemanöver gehen routiniert vonstatten. Zur Belohnung dafür, dass sie uns kein Unglück gebracht hat, bekommt Ena später ein Eis. Das Warensortiment der Eisdiele ist dabei mehr als ungewöhnlich. Haushaltsreiniger aller Art und Raumsprays stehen ebenfalls zum Verkauf. Dann eine Heimsuchung aus dem Nichts. Zack, habe ich sieben juckende Wimmerl am Hals. Ich bin ratlos. Zum Tagesausklang noch Schnappatmung bei Ena, die Buschbabies sind wirklich Zucker, und morgen sind auch wir dahin.


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